Kfz-Versicherer sehen Geschäftsmodell auch in Zeiten autonomen Fahrens nicht gefährdet
Archivmeldung vom 09.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandschef der R+V Versicherungsgruppe, Norbert Rollinger, sieht die Kfz-Versicherung auch durch autonomes Fahren in der Zukunft nicht gefährdet. "Manche Propheten verkünden, dass das Fahren durch autonome Fahrzeuge sicherer wird und man am Ende keine Kfz-Versicherung mehr braucht. Sie verkennen, dass die Autos weiterhin draußen stehen. Es gibt weiterhin Hagel, Sturm und Diebstahl", sagte Norbert Rollinger dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Auch die Produkthaftpflicht für die teuren elektronischen Systeme sei ein großes Thema, so dass es auch künftig Versicherungsbedarf gebe. Vor einigen Jahren hätten Unternehmensberatungen bereits den Tod der Kfz-Versicherer vorausgesagt, weil Assistenzsysteme dazu führen sollten, dass man gar nicht mehr auffahren oder umkippen könne. "Trotzdem sind die Prämien in den letzten Jahren um 30 Prozent gestiegen." Grund dafür sei die Tatsache, dass sich durch den wachsenden Anteil von Elektronik die Autoteile verteuert hätten.
Mit Blick auf die Lebensversicherungssparte betonte Rollinger, dass die R+V Versicherung keine Pläne habe, Altbestände an Investoren zu verkaufen. "Wir bekennen uns ganz klar zur Lebensversicherung", sagte Rollinger. Darüber hinaus sagte Rollinger, dass die R+V künftig auch auf Kundendaten ihrer Eigentümer, den Volks- und Raiffeisenbanken, zurückgreifen zu wollen. "Unsere Banken haben eine Menge Daten, aus denen sich individuelle Angebote erstellen lassen", so der Vorstandschef. "Blicken wir auf Amazon oder Google, sehen wir, dass die Verbraucher personalisierte Angebote annehmen. Wir müssen mit diesen Anbietern auf Augenhöhe bleiben."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)