Weltmarkt drohen Überkapazitäten durch Roboter aus China
Archivmeldung vom 14.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Stahl- und Solarindustrie steuern Chinas Roboterbauer auf Überkapazitäten zu. Firmen im ganzen Land sind massiv von Subventionszahlungen abhängig, wie eine Auswertung der Quartalszahlen der börsengelisteten Unternehmen durch das "Handelsblatt" ergeben hat. Der Befund wird auch durch eine Studie des Berliner China-Forschungsinstitut Merics gestützt, die der Zeitung vorliegt.
Für das Jahr 2020 haben Lokalbehörden Produktionsziele für die Roboterbranchen von umgerechnet rund 100 Milliarden Euro ausgegeben, jedoch gehen Prognosen nur von einer Roboternachfrage von knapp 14 Milliarden Euro aus. "In China drohen horrende Überkapazitäten bei Industrierobotern", sagte Jost Wübbeke, der das Wirtschaftsprogramm bei Merics leitet.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt plant eine industrielle Aufholjagd. Mit dem Plan "Made in China 2025" hat Peking die Strategie vorgegeben, wie das Land zur globalen "Industriesupermacht" aufsteigen soll. Im ersten Schritt will China von Staaten wie Deutschland lernen. Im zweiten Schritt will Peking erreichen, dass die heimischen Firmen die deutsche Konkurrenz überholen. Und der Plan zeigt Wirkung: Zählte das Industrieministerium im Jahr 2011 noch mehr als 300 Roboterhersteller in China, gibt es nach jüngster Berechnung der Behörde bereits mehr als 3.400 chinesische Roboterbauer.
Die Strategie für einen staatlich gestützten Roboterbau verzerre den Markt, warnte Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer in China. "Wir sehen ein Muster, bei dem gezielte staatliche Förderungen zu Überkapazitäten führt", sagte Wuttke der Zeitung. "Das gab es bereits in Branchen wie dem Stahl- oder dem Solarsektor. Das könnte nun mit dem Plan "China 2025" wieder passieren, und träfe dann vielleicht auch die Roboterbauer."
Quelle: dts Nachrichtenagentur