Rezessionswahrscheinlichkeit leicht zurückgegangen
Archivmeldung vom 17.01.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDas Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen noch einmal leicht gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von Januar bis Ende März 2015 weist das IMK-Frühwarninstrument eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 9,1 Prozent aus. Im Dezember waren es 10 Prozent. Damit liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit nach dem Ampelsystem des Indikators im „grünen Bereich“ (niedriges Risiko unter 30 Prozent).
In die Gleichungen des Indikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt bei seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.
Das geringfügig gesunkene Rezessionsrisiko spiegelt wider, dass sich wichtige Frühindikatoren aus der Finanz- wie aus der Realwirtschaft relativ günstig darstellen. Das gilt insbesondere für das hohe Kursniveau am deutschen Aktienmarkt und den recht geringen Zinsunterschied zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen (corporate spread), der eine grundsätzlich positive Sicht der Finanzmarktakteure ausdrückt. Die Auftragseingänge sind zwar zuletzt etwas zurückgegangen, in der Tendenz der vergangenen fünf Monate aber weiter aufwärts gerichtet.
Mit den neuen Indikatorwerten erhärtet sich nach Analyse des IMK die Erwartung, dass die Konjunkturschwäche des zweiten Halbjahres 2014 durch eine klare Aufwärtsentwicklung in diesem Jahr abgelöst wird. Das Düsseldorfer Institut rechnet in seiner aktuellen Konjunkturprognose mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent im Jahresdurchschnitt 2015.
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung (idw)