Erzeugerpreise für Dienstleistungen im 3. Quartal 2022: +5,4 % gegenüber 3. Quartal 2021: Neuer Rekordanstieg im Bereich Güterbeförderung im Straßenverkehr
Archivmeldung vom 19.12.2022
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland waren im 3. Quartal 2022 um 5,4 % höher als im 3. Quartal 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem 2. Quartal 2022 um 1,3 %. Am stärksten erhöhten sich die Preise nicht zuletzt unter dem Einfluss weiterhin hoher Kraftstoffpreise im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei. Im Bereich der Güterbeförderung im Straßenverkehr gab es im Vorjahresvergleich sogar einen neuen Rekordanstieg.
Preise im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei steigen um 10,1 % zum Vorjahr
Mit einem Anstieg der Erzeugerpreise um 10,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete der stark von Kraftstoffpreisen abhängige Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei im 3. Quartal 2022 die größte Preissteigerung im Dienstleistungssektor.
Dabei kam es in der Güterbeförderung im Straßenverkehr mit einem Plus von 14,9 % zum höchsten Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal seit Beginn der Statistik im Jahr 2006, nachdem bereits im 2. Quartal 2022 ein Höchstwert (+14,2 %) erreicht worden war. Wie im Vorquartal waren die weiterhin hohen Kraftstoffpreise, steigende Allgemeinkosten und der anhaltende Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -fahrern maßgeblich für den Anstieg der Transportkosten verantwortlich.
Den stärksten Anstieg innerhalb des Wirtschaftsabschnitts Verkehr und Lagerei gab es im 3. Quartal 2022 jedoch in der Luftfahrt. Hier stiegen die Preise um 16,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit war der Anstieg nochmals höher als im 2. Quartal 2022 (+14,1 %). Zusätzlich zu gestiegenen Kerosinpreisen gab es durch die Sperrung des russischen Luftraums infolge des Krieges in der Ukraine weiterhin Verwerfungen bei den Flugrouten zwischen Asien und Europa mit entsprechenden Auswirkungen auf die Preise.
Mit einem Anstieg von 5,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal war die Veränderungsrate in der Personen- und Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt vergleichsweise moderat - wenngleich auf sehr hohem Niveau. Waren die Preise in den ersten beiden Quartalen 2022 im Vergleich zu den Vorquartalen noch jeweils leicht rückläufig, gab es im 3. Quartal 2022 mit +7,0 % wieder einen Anstieg gegenüber dem Vorquartal. Neben Veränderungen in den Grundfrachtraten waren dafür vor allem Zuschläge für Bunkeröl verantwortlich.
Preise im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation steigen um 1,3 %
Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation gab es im 3. Quartal 2022 einen Preisanstieg um 1,3 % gegenüber dem 3. Quartal 2021. Die wesentlichen Preistreiber waren die Telekommunikationskosten mit +1,6 %, wozu vor allem die Festnetz- und Internetanschlüsse beitrugen, die 2,8 % teurer waren als im 3. Quartal 2021. Demgegenüber gab es bei Mobilfunktarifen einen leichten Preisrückgang um 0,9 %. Hauptursache dafür war, dass bei gleichen Preisen größere Datenvolumen genutzt werden konnten.
Preise im Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen steigen um 3,5 %
Im Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen lagen die Preise im 3. Quartal 2022 um 3,5 % über denen des Vorjahresquartals. Mit einer Steigerung um 6,0 % zeichneten dafür in erster Linie die Preise im Wirtschaftszweig Architektur- und Ingenieurdienstleistungen verantwortlich. Hier wurden allgemeine Preisanpassungen als Reaktion auf die gestiegene Inflation weitergegeben und insbesondere bei Dienstleistungen im Bausektor zogen die Preise weiter an.
Preise im Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen steigen um 3,4 %
Der Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen verzeichnete im 3. Quartal 2022 einen Preisanstieg von 3,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Preis für die Überlassung von Arbeitskräften stieg hier mit +3,9 % am stärksten. Etwas schwächer war der Anstieg bei der Vermittlung von Arbeitskräften mit +3,5 %. Gründe dafür waren Branchenzuschläge und Tarifanpassungen. Damit einhergehend sorgte der Fachkräftemangel vor allem in der Industrie zu einer höheren Nachfrage nach Arbeitskräften und folglich zu höheren Preisen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)