Verdi: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gescheitert

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Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern im öffentlichen Dienst sind gescheitert. Das teilte die Gewerkschaft am späten Montagabend mit. "Wir haben uns bis an die Schmerzgrenze bewegt. Die Arbeitgeber haben unsere Einigungsvorschläge abgelehnt", kritisierte der Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke in Potsdam.
Die Verhandlungen hatten in der dritten Runde am Freitag begonnen.
"Egal, ob bei einer ausreichenden linearen Erhöhung oder einem
Mindestbetrag als soziale Komponente, Altersteilzeit oder einem
zeitgemäßen Arbeitszeitkonto - die Arbeitgeber haben sich vielen für die
Beschäftigten wichtigen Forderungen weitgehend verweigert", sagte
Werneke.
Die Kommunen hätten auch die längst überfällige
Ost-West-Angleichung beim Kündigungsschutz abgelehnt: "Bis kurz vor dem
Erklären des Scheiterns der Verhandlungen durch die Arbeitgeber hat es
immer neue Lösungsvorschläge durch Verdi gegeben, von daher bedaure ich
es sehr, dass sich Bund und Kommunen in die Schlichtung flüchten", so
Werneke.
Die Gewerkschaft habe zunächst in zähen Runden mit den
Arbeitgebern versucht, einer Einigung näher zu kommen. Dies sei aber
offenbar nicht gewollt gewesen, sagte der Verdi-Vorsitzende. "Wir waren
für eine Lösung bereit - unsere Verhandlungspartner ganz offenbar
nicht."
In den zurückliegenden Wochen seit der zweiten Runde der
Tarifverhandlungen Mitte Februar hatten etliche zehntausend Beschäftigte
die Arbeit zeitweilig niedergelegt, allein in der Woche vor der dritten
Runde beteiligten sich mehr als 150.000 Arbeitnehmer aus allen
Bereichen des öffentlichen Dienstes im gesamten Bundesgebiet an
Warnstreiks und zeigten, wie wichtig ihnen höhere Löhne und bessere
Arbeitsbedingungen sind.
"Nach dieser Verhandlungsrunde sind die
Beschäftigten hochmotiviert, weiter für ihre Forderungen zu kämpfen",
hob Werneke hervor.
Verdi führt die Tarifverhandlungen im
öffentlichen Dienst auch für GdP, GEW, IG BAU sowie gemeinsam mit dbb
beamtenbund und tarifunion. Die Gewerkschaft fordert insgesamt acht
Prozent mehr Lohn, dabei aber wenigstens 350 Euro pro Monat, zusätzlich
mindestens drei freie Tage und mehr Souveränität bei der Arbeitszeit.
Das Tarifergebnis soll auf Beamte, Richter, Soldaten sowie auf
Versorgungsempfänger übertragen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur