Studie: Armut in Deutschland weiter auf hohem Niveau
Archivmeldung vom 21.12.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEiner Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zufolge ist die Armut in Deutschland auf einem weiterhin hohen Niveau. Dem neuesten Armutsbericht folgend hat sich die Armutsquote in Deutschland verfestigt und liegt seit dem Jahr 2005 zwischen 14 und 15 Prozent.
Damit sei auch die Behauptung widerlegt, eine gute Wirtschaftspolitik sei die beste Sozialpolitik, bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Ulrich Schneider. "Die Krankheit Armut ist resistent geworden gegen die Hauptmedizin wirtschaftliches Wachstum", so Schneider.
Als arm gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens zur Verfügung haben. Schneider hält vor allen Dingen den Trend im Ruhrgebiet für besorgniserregend. So sei die Armutsquote in Dortmund mittlerweile höher als in Mecklenburg-Vorpommern. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen forderte, die jährlichen Sozialausgaben um 20 Milliarden Euro anzuheben.
Das Geld solle unter anderem für höhere Hartz-IV-Sätze verwendet werden. Im Gegenzug sollen Erbschaften, größere Vermögen und hohe Einkommen stärker besteuert werden. "Wir kommen angesichts der sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht darum herum, die sehr Vermögenden zur Finanzierung der Lasten stärker als bisher heranzuziehen", so Schneider.
Quelle: dts Nachrichtenagentur