Dax legt kräftig zu - US-Inflationsdaten sorgen für Entspannung

Bild: Screenshot Youtube Video: "Frankfurter Wertpapierbörse (Geschichte, Parketthandel, Xetra) - Der Zeit voraus! | Börse Frankfurt" / Eigenes Werk
Am Mittwoch hat der Dax kräftig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.676 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Start legte der Dax weiter zu, bevor er am Nachmittag einen Teil seiner Gewinne wieder abgab.
"Die Freude über besser als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus
den USA währte nicht lange. Die nach den Zahlen vorbörslich stark
gestiegenen Aktienkurse an der Wall Street wurden zur Handelseröffnung
in New York sofort zu weiteren Verkäufen genutzt", kommentierte Jochen
Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. "Zu stark werden derzeit
positive Nachrichten von einer Handelspolitik des US-Präsidenten Trump
mit noch unbestimmten Folgen für Wachstum und Inflation in den kommenden
Monaten überlagert."
Die Anleger schienen mit dem aktuellen
Rückgang der Inflation noch nicht gewillt, einen klaren Abwärtstrend im
Preisdruck zu erkennen, so der Analyst. "Die Unsicherheit darüber, ob
die Inflation in den kommenden drei bis sechs Monaten weiter fallen oder
auch wegen der Strafzölle deutlich steigen wird, ist mit Händen zu
greifen. Anleger wechseln vor diesem Hintergrund in einen Modus, in dem
sie Erholungen eher als Einladung zum Verkauf von Aktien sehen, zumal
hierzulande die Unsicherheit rund um die morgen anstehende Sitzung des
Bundestages nicht größer sein könnte."
Die Stimmung an der Wall
Street ist Stanzl zufolge mittlerweile aber so negativ, so dass der
"heutige, positive Impuls durchaus eine kurzfristige Erholung der
Aktienkurse auslösen könnte". Eine nachhaltige Stimmungsänderung dürfte
seiner Einschätzung nach jedoch davon abhängen, wie sich die
Handelspolitik der US-Regierung entwickelt. Viele Investoren würden
Zölle mit einer höheren Inflation in Verbindung bringen, "was die hart
erkämpften Rückgänge der Fed schon bald zunichte machen könnte", so
Stanzl.
Bis kurz vor Handelsschluss rangierten die Papiere von
Siemens Energy und Rheinmetall an der Spitze der Kursliste in Frankfurt.
Das Schlusslicht bildeten die Aktien von Bayer, Porsche und Henkel.
Unterdessen
sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im April
kostete 42 Euro und damit rund 2 Prozent weniger als am Vortag. Das
impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 9 bis 11 Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis stieg hingegen
deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag
gegen 17 Uhr deutscher Zeit 70,89 US-Dollar, das waren 1,9 Prozent mehr
als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische
Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag etwas stärker: Ein Euro
kostete 1,0919 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9158 Euro
zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur