Wohnungswirtschaft rechnet mit Zahlungsschwierigkeiten bei jedem 4. Mieter
Archivmeldung vom 12.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttNahezu ein Viertel der Mieter (23 Prozent) in Deutschland wird in Folge der Corona-Krise Probleme mit ihren Mietzahlungen bekommen. Das schätzen Vermieter und Führungskräfte deutscher Wohnungsunternehmen in einer aktuellen Umfrage des Softwareanbieters Immosolve. Derzeit beziffern die über 100 Befragten den Anteil der Mieter, der bereits jetzt in Zahlungsschwierigkeiten steckt, auf 12 Prozent.
Die deutsche Wohnungswirtschaft zeigt sich der Erhebung zufolge kulant: 80 Prozent der Vermieter stunden Mietzahlungen. Rund die Hälfte der Unternehmen verschiebt Ein- und Auszugstermine auf Mieterwunsch und verzichtet in der aktuellen Lage auf Räumungen.
Bewerber werden gezielter ausgewählt
Das Vermietungsgeschäft läuft unterdessen nahezu ungebrochen weiter: Nur 18 Prozent der Vermieter melden einen Rückgang des Interesses. 8 von 10 Unternehmen reduzieren aber wegen der Corona-Gefahr die Teilnehmerzahl bei Wohnungsbesichtigungen. Damit steht jetzt die gezieltere Auswahl von Bewerbern im Vorfeld von Besichtigungen (40 Prozent) und die Vermarktung an bereits bekannte Interessenten (38 Prozent) im Fokus. Denn der persönliche Kontakt bleibt für die Wohnungswirtschaft wichtig: Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Befragten halten das persönliche Kennenlernen des neuen Mieters weiterhin für unverzichtbar.
Eine schnelle Rückkehr zur Normalität erwartet die Branche nicht: Drei Viertel der Teilnehmer der Immosolve-Umfrage gehen davon aus, frühestens im Herbst wieder wie vor der Pandemie zu arbeiten.
Quelle: immosolve.de (ots)