DIW: Deutschland weiter in der Rezession
Archivmeldung vom 10.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDer Abwärtstrend setzt sich fort: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden Quartal deutlich reduziert.
Für den Zeitraum Oktober bis Dezember rechnen die Forscher mit einem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Das teilten sie am Mittwoch in Berlin mit. Mitte November hatten sie noch mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet.
Nachdem das BIP auch im zweiten und dritten Quartal zurückgegangen war, befindet sich Deutschland damit weiter in der Rezession. "Die deutsche Volkswirtschaft steht damit an der Übergangsschwelle von einer Über- zur Unterauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten, so dass nunmehr auch im eigentlichen Sinne von einer Rezession gesprochen werden kann", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths.
Auch für das Gesamtjahr senkte das DIW seine Wachstumsprognose leicht von 1,8 auf 1,7 Prozent und liegt damit auf dem Niveau der Schätzung der Bundesregierung. Im vergangenen Jahr war die deutsche Wirtschaft noch um 2,5 Prozent gewachsen. Die Abwärtskorrektur gegenüber der Novemberschätzung folge der deutlich ungünstigeren Entwicklung bei der industriellen Produktion und in der Bauwirtschaft, begründeten die Forscher ihre Absenkung. Für das produzierende Gewerbe sei nach dem Rückgang im Vorquartal erneut mit einer deutlichen Abschwächung zu rechnen. Auch im Baugewerbe setze sich der Abwärtstrend fort.