Verdi lehnt Tarifangebot der Telekom ab und kündigt Streiks an
Archivmeldung vom 25.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewerkschaft Verdi hat ein am Dienstag vorgelegtes Tarifangebot der Telekom abgelehnt und neue Streiks ab Mittwoch angekündigt. Das Angebot sei eine "Zumutung", so Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder. "Während die Unternehmensführung die Aktionäre mit einer Dividende von drei Milliarden Euro beglückt, sollen die Beschäftigten den Abschluss aus eigener Tasche finanzieren. Das ist unredlich", begründete Schröder den Abbruch der Verhandlungen weiterhin.
Außerdem verkündete Verdi für Mittwoch einen Streikaufruf im Saarland. Beschäftigte von T-Systems, der Netze und des Service-Bereiches, der Telekom Deutschland GmbH sowie des Vivento-Callcenters sollen dabei ihre Arbeit niederlegen. Bereits die Verhandlungen am Dienstag waren von Warnstreiks begleitet.
Die Arbeitgeberseite hatte dabei den 50.000 Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH eine schrittweise Gehaltserhöhung um insgesamt 3,5 Prozent und einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Zudem war eine Einmalzahlung von 365 Euro für die Monate Februar bis Juni 2012 angedacht. Die Telekom verhandelt derzeit in drei Sparten um neue Tarifverträge, es geht um die Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicegesellschaften, die Konzernzentrale Deutsche Telekom AG und T-Systems.
Im Tarifstreit zwischen Deutscher Telekom AG und Beschäftigten sowie Auszubildenden ist Mitte April bereits die Schlichtung angerufen worden. Seit Wochenbeginn laufen die Schlichtungsverhandlungen, während denen - in dieser Sparte - Friedenspflicht gilt. Über den Tarifvertrag der Beschäftigten von T-Systems soll in der kommenden Woche erneut verhandelt werden. Für die gut 85.000 Angestellten aller drei Unternehmenssparten fordert Verdi 6,5 Prozent mehr Gehalt über zwölf Monate sowie eine Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Für die Telekom sind die Forderungen aufgrund bereits beschlossener Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen nicht vertretbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur