EZB hält an Mindestreserve für Banken fest
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Foto: Epizentrum
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Die Europäische Zenralbank will an der Mindestreserve für Banken festhalten. Ein EZB-Sprecher bestätigte dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe), "dass die Mindestreserve Teil der Instrumente der EZB bleiben wird". Damit nimmt die EZB diese Maßnahme als ein Ergebnis ihrer Strategieüberprüfung vorweg.
Die Mindestreserve verpflichtet Banken, ein Prozent ihrer Kundeneinlagen
als Liquiditätspuffer bei den Notenbanken vorzuhalten. Seit Juli 2023
erhalten sie darauf keine Zinsen mehr.
Diskussionen über eine
Erhöhung der Mindestreserve hatten vor zwei Jahren Proteste der
Bankenbranche ausgelöst. Die Initiative einzelner Notenbanker
versandete. Der EZB-Rat beschloss aber, die Verzinsung der
Mindestreserve auf null zu setzen. Für die Banken war auch das ein
Ärgernis, weil ihre Ertragsprognosen zum Teil nicht mehr aufgingen.
Die
Bürgerbewegung Finanzwende hat errechnet, dass die Euro-Notenbanken
dadurch im vergangenen Jahr "schätzungsweise sechs Milliarden Euro" an
Zinskosten gespart haben. Das geht aus einem Brief der bankenkritischen
Organisation an die EZB hervor, über den das "Handelsblatt"
(Freitagausgabe) berichtet. Darin bittet sie um den Erhalt der
Mindestreserve, um auch künftig "großzügige Subventionen" an den
Bankensektor kompensieren zu können. Der EZB-Sprecher wollte die Angabe
der Bürgerbewegung Finanzwende nicht kommentieren.
Die EZB hat am
Donnerstag einen Verlust von 7,9 Milliarden Euro für 2024 ausgewiesen.
Er ist darauf zurückzuführen, dass ihre Zinsausgaben seit der jüngsten
Hochzinsphase ihre Einnahmen deutlich übersteigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur