RAG-Stiftungschef Tönjes ist besorgt um Thyssenkrupp
Archivmeldung vom 15.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer neue RAG-Stiftungschef Bernd Tönjes hat sich besorgt zur Führungskrise bei Thyssenkrupp geäußert. "Das kann niemanden, der in der Region Verantwortung hat, kalt lassen", sagte Tönjes der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Thyssenkrupp ist ein Unternehmen, das Identität stiftend ist im Ruhrgebiet. Mit rund 160.000 Mitarbeitern weltweit ist Thyssenkrupp für Nordrhein-Westfalen von überragender Bedeutung. Insofern ist es wichtig für die Region, dass es dem Unternehmen gut geht."
Der Vorgänger von Tönjes, Werner Müller, hatte vor einigen Jahren ein Bündnis der RAG-Stiftung mit der Krupp-Stiftung ins Gespräch gebracht. Mit rund 21 Prozent der Anteile ist die Krupp-Stiftung nach wie vor größter Einzelaktionär von Thyssenkrupp, aber Finanzinvestoren haben an Einfluss gewonnen. "Seinerzeit ging es darum, der Krupp-Stiftung eine Sperrminorität von 25,1 Prozent zu ermöglichen. Ob ein Erreichen dieser Schwelle nach wie vor von Bedeutung ist, kann ich nicht beurteilen", sagte Tönjes. Die RAG-Stiftung ist Mehrheitseigentümer des Essener Chemiekonzerns Evonik, dessen Aufsichtsratschef Tönjes ist.
Mit Blick auf Evonik zeigte sich Tönjes optimistisch. "Es ist eine gute Truppe am Start, die unter der Führung von Christian Kullmann sehr teamorientiert arbeitet. Die entwickelte Strategie ist schlüssig", sagte Tönjes. Die Stiftungssatzung sieht vor, den Anteil an Evonik langfristig zu reduzieren. Tönjes betonte, es gebe aber aus gutem Grund keine Zeitvorgaben. "Mit unserem Anteil von 68 Prozent ist Evonik eine tragende Säule der RAG-Stiftung. Evonik sichert uns in einer Niedrigzinsphase hohe und verlässliche Renditen. Es wäre unvernünftig, ein solches Asset leichtfertig zu verkaufen."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)