Eon liefert Uniper einer feindlichen Übernahme aus
Archivmeldung vom 17.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttEon ist seit dem vergangenen Sommer bereit, seine Tochter Uniper einer feindlichen Übernahme auszuliefern. Das geht aus einem Brief vom 24. Juli 2017 hervor, den Eon-Chef Johannes Teyssen mit Finanzvorstand Marc Spieker an Uniper-Chef Klaus Schäfer und dessen Aufsichtsrats-Chef Bernhard Reutersberg schrieb, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" berichtet.
Darin heißt es: "Eon ist entschlossen, die eigene 46,65-Prozent-Beteiligung en bloc zu veräußern und wird eine solche Transaktion unabhängig von der Unterstützung oder Ablehnung durch das Uniper-Management vorantreiben." Uniper sei daher gehalten, das freundliche Übernahmeangebot konstruktiv zu begleiten.
In dem Brief werden auch Details zur Übernahme genannt: "Fortum beabsichtigt keinen Personalabbau als direkte Konsequenz der Transaktion. Allen Mitarbeitern, die von einem anderweitigen Verlust der Arbeitsstelle betroffen sind, soll eine passende Position innerhalb der Fortum-Gruppe angeboten werden." Ansonsten stehe ihnen eine Abfindung zu. "Diese Mindestzusagen haben eine Dauer von zweieinhalb Jahren." Zugleich wird deutlich, dass Uniper zu einer Fortum-Sparte degradiert werden soll: "Das Management von Uniper soll ein Management Board bilden, welchem die Leitung der neu eingerichteten Division für Kontinentaleuropa und Großbritannien obliegt."
Der finnische Energiekonzern Fortum wollte im Juli die Mehrheit von Uniper übernehmen, in diesem Zusammenhang schrieb Teyssen den Brief. Der Brief wurde nach Information der Redaktion auf der Sitzung des Uniper-Aufsichtsrats am 27. Juli besprochen. Das Gremium lehnte Fortums Offerte ab. Im September machte Fortum ein neues Angebot.
Eon-Sprecherin Barbara Schädler erklärte: "Dieser Brief bezieht sich auf eine Situation, die heute bekanntermaßen nicht mehr aktuell ist." Eon habe mit Fortum im Rahmen der im September getroffenen Vereinbarung weitreichende Zusagen für die Uniper-Mitarbeiter vereinbart. "Es ist bedauerlich, dass Vertreter von Uniper bislang nicht in Gespräche mit Fortum eintreten wollen."
Quelle: Rheinische Post (ots)