Michelin baut auf Deutschland: Rund 200 Millionen Investitionen geplant
Archivmeldung vom 14.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Startschuss fiel vor einhundert Jahren in Frankfurt am Main: Unter dem Namen „Michelin Pneumatik Aktiengesellschaft“ wurde am 17. Dezember 1906 die erste deutsche Tochtergesellschaft des weltweit bekanntesten Reifenherstellers gegründet. 1931 rollte der erste Michelin Reifen „Made in Germany“ in Karlsruhe vom Band. Rund 5.700 Mitarbeiter sind heute bei den Michelin Reifenwerken beschäftigt, die meisten davon in der Reifenproduktion.
Mit mehr Kundennähe, wegweisenden Innovationen und einem Zukunftspakt für die deutschen Werke will Bibendum, wie das Michelin-Männchen offiziell heißt, nun sein zweites Jahrhundert in Deutschland in Angriff nehmen. Entsprechende Fortschritte bei den Kosten und der Produktivität vorausgesetzt, will Michelin bis 2010 rund 200 Millionen Euro in Deutschland investieren. Wie Michel Rollier, Präsident der Michelin Gruppe, vor Kunden in Frankfurt sagte: „Ich glaube an eine Zukunft ‚Made in Germany, made by Michelin’.“
Ein anspruchsvoller Markt für Vertrieb und Industrie
Der
deutsche Reifenmarkt (geschätztes Volumen 56 Millionen Pkw-, Llkw- und
4x4-Reifen, knapp zwei Millionen Lkw Reifen alleine im Ersatzgeschäft) gehört zu
den größten und anspruchvollsten der Welt. Das betrifft nicht nur die hohen
Anforderungen der Fahrzeughersteller, sondern auch die Erwartungen der
Verbraucher: Reifen sollen alles können und (fast) nichts kosten. Gleichwohl
will Michelin in Zukunft seinen erfolgreichen Weg in Deutschland fortsetzen. Mit
wegweisenden Innovationen, noch mehr Kundennähe und einer klar ausgerichteten
Distributionspolitik soll das Reifengeschäft erfolgreicher gestaltet werden. Ein
Zukunftspakt, den das Unternehmen gemeinsam mit seinen Sozialpartnern schmieden
will, soll die deutschen Werke in die Lage versetzen, ihre Spitzenposition im
internationalen Wettbewerb zu verteidigen.
Was der Reifen wirklich kostet
Anders als die Pkw-Preise
liegen die Preise für Pkw-Reifen in Deutschland nach Michelin Berechnungen um
rund fünf Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Dabei bildet der
Kaufpreis nur einen Teil der Reifenkosten ab. Was der gefahrene Kilometer
wirklich kostet, weiß der Verbraucher erst, wenn er die Laufleistung und die
Auswirkung des Reifens auf den Treibstoffverbrauch berücksichtigt. Bei
Lkw-Reifen kommt noch die Runderneuerungsfähigkeit hinzu. Dies sind klassische
Stärken von Michelin Reifen, wie unabhängige Reifentests immer wieder belegen.
Der Rollwiderstand des Reifens ist für rund 20 Prozent des Spritverbrauchs
verantwortlich. Ein Reifen mit sehr gutem Rollwiderstand, wie z.B. der Energy
Reifen von Michelin, kann den Verbrauch um bis zu fünf Prozent verringern. Mit
einem Paket von Kundenservices und einer fokussierten Kommunikation will
Michelin künftig diese Faktoren stärker in den Vordergrund rücken. Im
Lkw-Geschäft gibt es für Großkunden bei Michelin heute schon das Angebot, einen
Preis pro gefahrenen Kilometer zu bezahlen – Komplettservice durch den
qualifizierten Reifenhandel inklusive. Doch auch die Autofahrer will Michelin
künftig stärker ermuntern, nicht am falschen Ende zu sparen. Schließlich weisen
Billigreifen, wie der jüngste Reifentest des ADAC belegt, im Vergleich zu den
Besten des Marktes oft erhebliche Schwächen auf. Laut ADAC sind „mehr als die
Hälfte der No-Names ihr Geld nicht wert“. Wer Michelin Reifen kauft, kennt
dieses Problem nicht und hat außerdem Anspruch auf Michelin OnWay, ein
kostenloses Service-Paket, das eine Rundum-Reifengarantie, einen
Reifenpannen-Service und eine SOS-Routeninformation umfasst.
Innovationen für eine bessere Mobilität
Als zweite
Trumpfkarte setzt Michelin auf wegweisende Innovationen. So wurde kürzlich unter
dem Namen Michelin Durable Technologies ein Technologie-Paket geschnürt, das
Lkw-Reifen nicht nur sicherer und langlebiger macht, sondern auch hilft,
Treibstoff zu sparen. Michelin trägt so dazu bei, Unfälle und Staus aufgrund von
Reifenpannen zu vermindern, sowie Sprit zu sparen und die Umwelt zu schonen. Wer
im Straßenverkehr die Verbindung von Ökologie und Ökonomie sucht, kommt an den
Michelin Kerntugenden Langlebigkeit und niedriger Rollwiderstand nicht vorbei.
Beim Michelin Alpin A3, der neuesten Winterreifengeneration für Pkw, die in
diesen Tagen den deutschen Medien vorgestellt wurde, spielt natürlich die
sichere Haftung auf winterlichen Straßen die Hauptrolle. Dennoch konnte Michelin
durch einen neuen Reifenaufbau und eine innovative Laufflächenmischung die
Laufleistung erneut steigern – ohne Kompromisse beim Rollwiderstand. Angesichts
der Bewertung „besonders empfehlenswert“ im ADAC-Winterreifentest rechnet sich
Michelin gute Chancen aus, vom wachsenden Winterreifenmarkt in diesem Jahr zu
profitieren. Allein aufgrund der geänderten Straßenverkehrsordnung, die „eine
geeignete Bereifung“ vorschreibt, erwartet Michelin einen Anstieg des
Marktvolumens um 1,1 Millionen auf rund 24 Millionen Stück.
Ein Zukunftspakt für die deutschen Werke
Mit rund 5.700
Arbeitsplätzen ist Michelin einer der größten deutschen Reifenhersteller. Die
deutschen Werke gehören in punkto Qualität, Produktivität, Flexibilität und
Sicherheit zur Weltspitze innerhalb des Konzerns und sind fest in ihrem lokalen
Umfeld verankert. In der Vergangenheit wurden Kostennachteile des Standortes
ebenso erfolgreich wie sozial verträglich korrigiert. Nun will Michelin durch
einen Zukunftspakt mit der Belegschaft und den Sozialpartnern eine klare
Perspektive für den Erhalt der Reifenproduktion in Deutschland geben. Die
Konzernspitze hat grünes Licht für eine Bestandsgarantie für die kommenden Jahre
und ein Investitionsvolumen von rund 200 Millionen gegeben, falls die
Produktivität bis 2010 um 30 Prozent gesteigert und die Kosten weiter gesenkt
werden können. Neben der Verringerung der Arbeitskosten – hier steht die
Forderung nach einer 40 Stunden Woche ohne Lohnausgleich im Raum – hat Michelin
vor allem die Senkung der Energiepreise und die Verbesserung der
Energieeffizienz im Visier.
Passend zum offiziellen Jubiläumsdatum wird Michelin am 17. Dezember an seinem Deutschland-Sitz in Karlsruhe den Grundstein zu einem neuen Schulungszentrum legen. Ein wichtiges Vertriebsinstrument für einen Premiumanbieter, um seinen Produkten eine angemessene Stellung im Markt zu verschaffen.
Quelle: Pressemitteilung Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA