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Strafverfolger warnen vor kriminellen Stromhändlern

Archivmeldung vom 14.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Europol-Hauptsitz in Den Haag
Der Europol-Hauptsitz in Den Haag

Foto: Pikachu
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Internationale Strafverfolger befürchten ein Überschwappen der Betrugswelle im Emissionshandel auf neue Märkte. Das europäische Polizeiamt Europol sehe die große Gefahr, dass kriminelle Steuerbetrüger in Europa nun auf anderen Märkten aktiv würden, sagte ein Sprecher der Behörde der "Süddeutschen Zeitung". Es gebe bereits Hinweise auf entsprechende Verlagerungen auf den Handel mit Strom und Gas.

Auch deutsche Behörden räumten diese Gefahr ein. "Wir haben die Vermutung, dass der Stromhandel zum Betätigungsfeld für Umsatzsteuer-Betrüger wird", sagt Norbert Haag, Referatsleiter Umsatzsteuerbekämpfung beim Bundeszentralamt für Steuern in Bonn. Der Behörde lägen erste Erkenntnisse zu Betrugsfällen in diesem Segment vor. Den Verdacht, dass kriminelle Händler auf dem Strommarkt aktiv werden könnten, hätten Abhöraktionen von Fahndern in Großbritannien erhärtet, heißt es aus Ermittlungskreisen.

Verdächtige Händler sollen dies angekündigt haben. Damit könnten die dubiosen Geschäfte mit Emissionszertifikaten erst der Anfang sein. Sollten sich die Betrüger tatsächlich im großen Stil auf dem neuen Gebiet tummeln, könnte der Schaden noch größer ausfallen. Denn während der europäische Emissionshandel ein Volumen von rund 70 Milliarden Euro pro Jahr hat, liegt das Volumen des Marktes für den Strom- und Gashandel bei mehreren Hundert Milliarden Euro. Die meisten europäischen Staaten, auch Deutschland, haben den Steuerbetrug im Emissionshandel inzwischen unmöglich gemacht und Schlupflöcher in den Gesetzen geschlossen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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