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Finanzjongleure treiben Spritpreise in die Höhe

Archivmeldung vom 08.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / PIXELIO
Bild: Rainer Sturm / PIXELIO

Spekulanten sind verantwortlich dafür, dass die Spritpreise 35 Prozent höher sind, als sie sein müssten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Politik- und Wirtschaftswissenschaftlers Steffen Bukold, die die Neue Westfälische Zeitung (Bielefeld) in ihrer Donnerstags-Ausgabe vorstellt.

Bukold, Leiter des Instituts Energy-Comment hat im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen die Kraftstoffpreise untersucht. Sein Ergebnis: Der Spritpreis wird um 14 Cent nach oben verzerrt - mit gesamtwirtschaftlichem Schaden. Der derzeitige Rohölpreis von rund 85 Dollar pro Barrel enthalte eine Spekulationsprämie von rund 30 Dollar. Deutsche Autofahrer, so rechnet Bukold vor, würden dadurch bei einer Tankfüllung von 50 Litern mit sieben Euro zusätzlich belastet. "Auf ein Jahr hochgerechnet, mit 13.000 Kilometern Fahrleistung bei 7,5 Litern Verbrauch, sind das pro Fahrzeug rund 136 Euro." Addiere man die Belastung aller Autos in Privathaushalten in Deutschland, ergeben sich laut Studie Mehrkosten von fünf Milliarden Euro pro Jahr.  "Das ist ein immenser Schaden", kritisiert Bärbel Höhn, stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. "Hohe Spekulationsgewinne mit Dingen des täglichen Bedarfs zu machen, ist unmoralisch." Erdöl oder Lebensmittel müssten für Finanzinvestoren Tabu sein, fordert sie. Zugleich räumt sie ein, dass die Bundesregierung kaum Möglichkeiten habe, solche Forderung durchzusetzen - selbst wenn sie es wollte. "Die Hebel zur Eindämmung der Spekulation liegen bei der amerikanischen und britischen Regierung."

Quelle: Neue Westfälische

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