Handwerkspräsident: 17.000 Lehrstellen unbesetzt
Archivmeldung vom 28.12.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtViele Betriebe bemühen sich laut Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer bereits jetzt um Lehrlinge für das nächste Ausbildungsjahr: Die Ausbildung beginne zwar erst im August 2016, aber im gerade zu Ende gehenden Jahr seien 17.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben, weil die Betriebe nicht ausreichend junge Leute gefunden hätten, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der "Rheinischen Post".
Der Abwärtstrend bei den Auszubildenden im Handwerk sei jedoch gestoppt worden. Angesichts von über 140.000 Ausbildungsverträgen (plus 0,7 Prozent) sei erstmals seit Jahren wieder ein Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnet worden.
Handwerksverband will 20.000 Flüchtlinge Ausbildung ermöglichen
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat Verhandlungen mit der Bundesregierung begonnen, um 20.000 Flüchtlinge in den 550 Bildungsstätten des Handwerks eine Ausbildung zu ermöglichen. "Das ist eine gute Investition, weil die Migranten so schnell in den Arbeitsmarkt integriert würden und hoffentlich bald Steuern und Beiträge selbst zahlen können", sagte Handwerks-Präsident Hans Peter Wollseifer der "Rheinischen Post".
Die Betriebe hätten bislang gute Erfahrungen mit Irakern, Syrern, Afghanen, Afrikanern und Südosteuropäern gemacht. In den Herkunftsländern fehlten jedoch bestimmte Präzisionsgeräte. "Da müssen wir natürlich nachqualifizieren", so Wollseifer.
Er kritisierte zugleich, dass Flüchtlinge, die eine Ausbildung begonnen hätten, derzeit nur eine Duldung für ein Jahr hätten und damit nicht klar sei, ob ihre dreijährige Ausbildung erfolgreich ende. "Wir fordern die Ausländerbehörden auf, diese Regelung ausbildungsfreundlich zu handhaben, so dass die Flüchtlinge während einer einmal aufgenommenen Ausbildung nicht abgeschoben werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur