RAG-Stiftung erteilt Absage an Verbindung aus Evonik und Lanxess
Archivmeldung vom 22.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer neue Chef der RAG-Stiftung, Werner Müller, hat Überlegungen aus der Politik zu einer Verbindung zwischen den beiden Chemiekonzernen Evonik aus Essen und Lanxess aus Köln eine Absage erteilt. "Das würde jedenfalls weder Evonik noch Lanxess gerecht. Lanxess hat eine tolle Entwicklung genommen, und ich wäre froh, der Evonik-Aktienkurs würde sich einmal so entwickeln wie der von Lanxess. Nein, das ist definitiv kein Thema," sagte Müller, zugleich Aufsichtsratschef von Evonik, in einem Interview mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.
Auf die Frage, ob die Absage des Evonik-Börsengangs im Sommer ein Fehler gewesen sei, sagte Müller: "Sagen wir, es ist unglücklich gelaufen. Es wäre schon von Vorteil gewesen, mit zumindest einem kleineren Anteil an der Börse notiert zu sein, um dann später nachlegen zu können. Man konnte aber die Anteile auch nicht verramschen." Die Frage nach einem Börsengang im Jahr 2013 ließ Müller offen. Als Hauptaufgabe sehe er es, das Vermögen der Stiftung zu mehren, um damit die Ewigkeitslasten des Bergbaus wie das Abpumpen von Grubenwasser zu finanzieren. Zur künftigen Eigentümerstruktur des Wohnungsunternehmens Vivawest sagte er, die Mieter dürften nicht "Immobilienhaien" ausgeliefert werden. Er nannte es ein "denkbares Modell", dass Vivawest mit seinen 130000 Wohnungen künftig der RAG-Stiftung, der Gewerkschaft IG BCE, dem Evonik-Pensionsfonds sowie dem Steinkohleförderer RAG gehören könnte.
Weiter sagte Müller, das Stiftungsvermögen "ist in diesem Jahr sehr gut verwaltet worden, mit einer Rendite von sieben bis acht Prozent. Das hat mich angenehm überrascht." Angesichts der derzeit niedrigen Zinsen für Staatsanleihen "kann die Anlage in Produktiv-Vermögen eine erheblich renditestärkere Alternative sein, um die Ewigkeitslasten auf Dauer finanzieren zu können", so Müller weiter. Für ihn habe es Vorrang, das Vermögen der Stiftung zu mehren, um die Ewigkeitslasten des Bergbaus zu finanzieren.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)