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Siemens-Belegschaftsaktionäre: Konzern war noch nie in einer so dramatischen Lage

Archivmeldung vom 11.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Hinblick auf die Aufsichtsratssitzung der Siemens AG haben die Belegschaftsaktionäre des Konzerns schärfere Kontrollen gefordert. Außerdem kündigten sie an, Vorstand und Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung im Januar die Entlastung zu verweigern.

"Siemens war noch nie in einer so dramatischen Lage wie heute", sagte der Vorsitzende des Vereins von Belegschaftsaktionären, Manfred Meiler, dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Die BenQ-Pleite, die 30-prozentige Erhöhung der Vorstandsgehälter und die Korruptionsaffäre hätten dem Konzern einen "unermesslichen Imageschaden" zugefügt. Daher könne die Siemens-Führungsriege für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht entlastet werden. Siemens müsse alles dafür tun, die Glaubwürdigkeit bei den Beschäftigten und in der Öffentlichkeit wieder herzustellen. "Wir bekommen viele besorgte E-Mails von Mitarbeitern, die dem Konzern nicht mehr trauen", sagte Meiler.
Vom Aufsichtsrat fordert der Verein der Belegschaftsaktionäre, der rund 4000 Mitglieder vertritt, umfangreiche Maßnahmen zur Verschärfung der konzerninternen Kontrollmechanismen. "Siemens müsste für jeden Bereich oder zumindest für jeden Standort einen eigenen Ombudsmann einsetzen. " Das gelte vor allem für Bereiche wie die Telekommunikation oder den Energiesektor, wo Großaufträge im Ausland oft nur durch Bestechung zu bekommen seien. Ein Ombudsmann für den gesamten Konzern sei viel zu wenig.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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