60 Prozent mehr: Hohe Strom- und Gaspreise lassen auch Belastung durch Mehrwertsteuer stark steigen
Archivmeldung vom 13.07.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit den Preisen von Gas und Strom sind auch die Mehrwertsteuerbelastungen der Verbraucher deutlich um teils 60 Prozent gestiegen. Das geht aus neuen Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann forderte deshalb in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die Mehrwertsteuer auf Gas und Strom sollte zumindest bis Ende 2023 ausgesetzt und die Preise sollten wie in anderen EU-Staaten gedeckelt werden."
Tue die Ampel-Koalition das nicht, treibe sie die Preise absichtlich noch weiter nach oben, um den Verbrauch zu reduzieren. "Dann wäre die Ampel endgültig die Bundesregierung der sozialen Kälte."
Pellmann betonte mit Blick auf die Gas- und Strompreise, die damit einhergehende Mehrwertsteuerbelastung der Bürger sei um 60 Prozent gestiegen. Wenn Verbraucher 236 Euro mehr Mehrwertsteuer auf Gas und Strom zahlen müssten als vor einem Jahr, dann sei das "eine unanständige Steuerpolitik, die die Preisentwicklung nicht bremst, sondern befeuert".
Pellmann bezog sich dabei auf eine Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Berechnung liegt der NOZ vor. Bei Strom ist die Mehrwertsteuerbelastung demnach von 182 Euro im April vergangenen Jahres binnen zwölf Monaten auf 208 Euro angestiegen. Bei Gas kletterte sie von 212 Euro auf 422 Euro im April des laufenden Jahres. Verglichen wurden dabei ein Stromverbrauch von 3500 kWh pro Jahr und ein Gasverbrauch von 20.000 kWh pro Jahr (Einfamilienhaus). Der Strom verteuerte sich in diesem Vergleich von 32,63 Cent pro Kilowattstunde auf 37,14 Cent, der Gaspreis stieg von 6,68 Cent auf 13,26 Cent (Stand April 2022).
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)