Tarifverdienste im 1. Quartal 2022: +4,0% gegenüber dem Vorjahresquartal
Archivmeldung vom 30.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Tarifverdienste in Deutschland sind im 1. Quartal 2022 um durchschnittlich 4,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Im Ergebnis berücksichtigt sind tarifliche Grundvergütungen und durch Tarifabschlüsse festgelegte Sonderzahlungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag der Anstieg ohne Sonderzahlungen im Vorjahresvergleich bei 1,1 %. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 5,8 %.
Tarifentwicklung im 1. Quartal maßgeblich durch Sonderzahlungen bestimmt
Deutlich überdurchschnittlich sind die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen unter anderem in den Bereichen "Erziehung und Unterricht" (+5,0 %), "Land- und Forstwirtschaft; Fischerei" (+4,9 %) sowie "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung" (+4,6 %) gestiegen. In diesen Bereichen machten sich vor allem die Corona-Prämien bemerkbar, die sowohl die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder als auch die meisten Landes- und Kommunalbeamten im 1. Quartal 2022 erhielten. Ohne Berücksichtigung der Sonderzahlungen lag die Tarifentwicklung in diesen Bereichen mit +0,3 % (Erziehung und Unterricht), +0,8 % (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung) sowie +1,6 % (Land- und Forstwirtschaft; Fischerei) deutlich niedriger.
Auch die überdurchschnittliche Tarifentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (+4,8 %) lässt sich vorrangig auf Sonderzahlungen, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, zurückführen. Mit +0,7 % lag die Tarifentwicklung ohne Sonderzahlungen hier deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von +1,1 %. Im Baugewerbe (+4,7 %) wurde im 1. Quartal 2022 ebenfalls eine Corona-Prämie gezahlt.
Unterdurchschnittlich sind die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen im Vergleich zum 1. Quartal 2021 insbesondere in der Energieversorgung (+0,7 %), bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+1,3 %) sowie bei der Wasserversorgung und Entsorgung (+1,9 %) gestiegen.
Weitere Informationen:
Die vollständigen Quartals- und Jahresergebnisse können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen "Vierteljährlicher Index der Tarifverdienste" (62221-0001) und (62221-0002) abgerufen werden, die Ergebnisse des monatlichen Index der Tarifverdienste über die Tabelle "Monatlicher Index der Tarifverdienste" (62231-0001).
Die Veröffentlichung "Lange Reihe" enthält lange Zeitreihen zu den tariflichen Stunden- und Monatsverdiensten ohne Sonderzahlungen nach Wirtschaftszweigen sowie darüber hinaus Angaben zu den tariflichen Stundenverdiensten mit und ohne Sonderzahlungen in der Gesamtwirtschaft gegliedert nach Leistungsgruppen und Geschlecht.
Einen Überblick über die Berechnung des Tarifindex bietet der Methodenbericht. Eine Übersicht samt Schaubild über die aktuellen Tarifabschlüsse und eine Zusammenstellung ausgewählter Öffnungsklauseln im ersten und zweiten Halbjahr 2021 enthält die Fachserie 16, Reihe 4 (Tarifverdienste).
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)