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IMK-Direktor Dullien: Lage der Wirtschaft so ernst wie in der Eurokrise

Archivmeldung vom 02.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Industriebrachen (Symbolbild)
Industriebrachen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Für den Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) befindet sich "die deutsche Wirtschaft in der ernstesten Situation seit der Eurokrise". Vor allem Absatzschwäche und Strukturwandel der Autobranche seien besorgniserregend. "Seit mehr als einem Jahr schrumpft die Industrie", sagte Sebastian Dullien dem Tagesspiegel.

Der Ökonom plädierte für ein 450 Milliarden Euro schweres öffentliches Konjunkturprogramm. "Wir bräuchten einen langfristigen Masterplan zum Klimaschutz über einige Jahrzehnte mit klaren Vorgaben und Maßnahmen", sagte Dullien. Es bestehe aber die Gefahr, "dass wir eine Zusammenstellung bekommen von Projekten einzelner Ministerien oder Personen, die nicht eingebettet sind in ein Gesamtkonzept, an dem man im Übrigen auch die Grünen beteiligen sollte".

Die Fiskalpolitik habe derzeit die größten Spielräume, meinte der Chef des vom DGB finanzierten Wirtschaftsforschungsinstituts. "Der Staat muss mehr Schulden machen, damit der Zins wieder steigt", sagte Dullien dem Tagesspiegel. "Wenn wir eine Politik nach Kassenlage machen, dann fallen große strategische Projekte hinten runter. Oder es gibt stattdessen volkswirtschaftlich sinnlose Dinge wie die Mütterrente oder das Baukindergeld", meinte der Ökonom.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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