Allianz Leben sieht Garantieverzinsung in Gefahr - Scharfe Kritik an Bundesregierung
Archivmeldung vom 29.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschlands größter Lebensversicherer, die Allianz Leben, hat die große Koalition scharf kritisiert. Sowohl das geplante Versicherungsvertragsgesetz als auch das Gleichbehandlungsgesetz müssten vor ihrer endgültigen Verabschiedung unbedingt korrigiert werden, forderte Vorstandschef Maximilian Zimmerer in einem Interview des Tagesspiegels.
Nach dem geplanten Versicherungsvertragsgesetz sollen die
Versicherer künftig einen Teil der stillen Reserven ihren Kunden
bereits während der Vertragslaufzeit verbindlich gutschreiben. "Das
wird nicht gehen", kritisierte Zimmerer. Die Versicherer bräuchten
einen Puffer gegen die Schwankungen am Kapitalmarkt. "Sonst können
wir die Garantien, die ein essentieller Bestandteil unserer
Lebensversicherungen sind, nicht mehr darstellen." Die Allianz Leben
hat derzeit stille Reserven von rund zehn Milliarden Euro.
Auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das weitgehend an das
schon von der rot-grünen Bundesregierung geplante
Anti-Diskriminierungsgesetz anknüpft, geht nach Meinung Zimmerers zu
weit und werde das Prozessrisiko erhöhen. Er sei "nicht sehr
glücklich darüber", dass Versicherungen überhaupt in das Gesetz
einbezogen worden seien. In der EU-Richtlinie seien sie nämlich
ausdrücklich ausgenommen worden. Außerdem gebe es bereits
Vorschriften gegen Diskriminierung.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel