BMVg verteidigt Wechsel von Mitarbeitern zur Rüstungsindustrie

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Das Bundesverteidigungsministerium verteidigt den hundertfachen Wechsel von Bundeswehrangehörigen in die Rüstungsindustrie. Für ausgeschiedene Tarifbeschäftigte beispielsweise bestehe keine Anzeige- oder Genehmigungspflicht, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Donnerstag.
Nach dem Grundgesetz hätten alle Deutschen das Recht, Beruf,
Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. "Dieser
verfassungsrechtliche Grundsatz gilt selbstverständlich auch für alle
ehemaligen Angehörigen des Bundesministeriums der Verteidigung und der
Bundeswehr", sagte die Sprecherin.
Nach Soldatengesetz und
Bundesbeamtengesetzes ist allerdings eine Anzeigepflicht vorgesehen,
wenn Beschäftigungen außerhalb des öffentlichen Dienstes aufgenommen
werden sollen, die mit der dienstlichen Tätigkeit der anzeigenden Person
in den letzten fünf Jahren vor dem Ausscheiden aus dem Wehrdienst bzw.
vor Beendigung des Beamtenverhältnisses im Zusammenhang stehen und durch
die dienstliche Interessen beeinträchtigt werden können. "Soweit die
Besorgnis besteht, dass durch die beabsichtigte Beschäftigung nach
Beendigung des Dienstverhältnisses dienstliche Interessen beeinträchtigt
werden, ist die Anschlusstätigkeit zu unter- bzw. zu versagen", sagte
die Sprecherin.
Offenbar bestand eine solche Besorgnis in vielen
Fällen nicht. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage des BSW
sind unter ihrer Ägide 411 Bundeswehrangehörige, darunter fünf
Ministerialbeamte, mehr oder weniger direkt zu Rüstungskonzernen wie
Rheinmetall oder Thyssenkrupp gewechselt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur