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Bundesbank erteilt Rückkehr zur D-Mark eine kategorische Absage

Archivmeldung vom 11.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: halmackenreuter  / pixelio.de
Bild: halmackenreuter / pixelio.de

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat einer Rückkehr zur D-Mark eine kategorische Absage erteilt: "Ein Zerfall der Währungsunion wäre mit extrem hohen Kosten und Risiken verbunden, die niemand wirklich vorhersehen kann", sagte Weidmann der "Welt am Sonntag". "Aus diesem Grund kann ein solches Szenario nicht das Ziel des Handelns der politisch Verantwortlichen sein."

Allerdings warnte Weidmann davor, dass die fehlende Option eines Euroaustritts dazu führt, dass sich Deutschland von seinen Euro-Partnern alles bieten lässt. Die enge Bindung an den Euro dürfe "nicht heißen, dass Deutschland erpressbar wird und Haftung ohne Kontrolle verspricht. Denn das würde die Stabilitätsgrundlagen der Währungsunion aushöhlen."

In amerikanischen Ökonomen-Kreisen kam zuletzt die Forderung auf, Deutschland solle die Eurozone verlassen. Gleichzeitig halten immer mehr Bundesbürger die Einführung des Euros vor mehr als 13 Jahren für einen Fehler. Beim letzten Deutschlandtrend von Infratest Dimap war die Mehrheit der Deutschen dieser Meinung. Weidmann zweifelt an, dass die Eurozone in der jetzigen Verfassung eine Zukunft hat: "So, wie es im Moment läuft, kann die Währungsunion nicht nachhaltig funktionieren. Notwendig ist vielmehr Klarheit darüber, ob wir den Weg zu einer Fiskalunion gehen wollen oder ob wir weiterhin auf eigenverantwortliche nationale Haushaltspolitik setzen. Im letzteren Fall müsste die gemeinschaftliche Haftung natürlich eng begrenzt werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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