Expertenrat fordert Erhalt der telefonischen Krankschreibung
Der von der Bundesregierung eingesetzte Gesundheits-Expertenrat empfiehlt, dass die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung beibehalten wird.
Der Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage sei wohl nicht auf die
telefonische Krankschreibung zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine
bessere Erfassung durch die Einführung der elektronischen
Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung (AU), schreiben die Experten in ihrer
am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme.
Es sei sehr
wahrscheinlich, dass die telefonische AU zu einer Entlastung der
Arztpraxen führe. Dies sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass in
Deutschland die Zahl der Arztkontakte im europäischen Vergleich sehr
hoch sei.
Der Expertenrat empfiehlt außerdem die Einführung einer
gesetzlichen Regelung, die eine teilweise Krankschreibung und damit die
Ausstellung einer abgestuften AU-Bescheinigung ermöglicht. Dies würde
erlauben, während einer Krankschreibung den beruflichen Aufgaben im
gesundheitlich möglichen Umfang weiterhin nachzukommen. Diese Option sei
besonders geeignet für Berufsgruppen, die anteilig "mobil" arbeiten
können.
Schließlich empfiehlt der Expertenrat die Einführung
eines systematischen Monitorings aller AU auf der Basis anonymisierter
Daten. Dadurch könnten zeitliche und regionale Trends erfasst und eine
Ursachenforschung unterstützt werden.
Der Expertenrat "Gesundheit
und Resilienz" beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Basis mit der
Frage, wie Gesundheitswesen und Gesellschaft künftigen Gesundheitskrisen
bestmöglich begegnen können. Er war im März 2024 erstmals
zusammengekommen und hat mittlerweile 13 Stellungnahmen abgegeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur