GfK: Verbraucherstimmung spürbar verbessert
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Juli insgesamt deutlich verbessert. Die GfK gibt den sogenannten "Konsumklimaindex" mit -18,4 Punkten an und damit 3,2 Punkte höher als im Vormonat (revidiert -21,6 Punkte).
Der Konsumklimaindex profitiert in diesem Monat demnach vor allem von
einem deutlichen Anstieg bei den Einkommensaussichten und einem leichten
Plus bei der Anschaffungsneigung. Dagegen bleibt die Sparneigung
unverändert und leistet keinen Beitrag zum Aufwind des Konsumklimas.
Konkret
schätzen die Deutschen ihre Einkommensaussichten für die kommenden
zwölf Monate nach einem kleinen Rückschlag im Vormonat wieder deutlich
besser ein: Der Indikator gewinnt 11,5 Zähler hinzu und klettert damit
auf 19,7 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Oktober 2021. Damals
wurden 23,3 Punkte gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum
des Vorjahres beträgt das Plus sogar knapp 25 Punkte.
Der leichte
Rückgang der Inflationsrate in Deutschland im Juni auf 2,2 Prozent
(nach 2,4 Prozent im Mai) in Verbindung mit spürbaren Lohn- und
Gehaltssteigerungen sowie deutlichen Rentenerhöhungen sorgen laut GfK
dafür, dass der Einkommensoptimismus wieder zunimmt. Ein Großteil der
bundesdeutschen Haushalte weist derzeit reale Einkommenszuwächse auf.
Im
Sog der deutlich verbesserten Einkommensaussichten nimmt auch die
Anschaffungsneigung im Juli zu. Der Indikator gewinnt 4,6 Punkte hinzu
und weist derzeit -8,4 Zähler auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor
mehr als zwei Jahren, im März 2022, mit -2,1 Punkten, gemessen. Zudem
ist davon auszugehen, dass sich auch die Euphorie in Zeiten der
Fußball-Europameisterschaft positiv auf die Anschaffungsbereitschaft der
Deutschen ausgewirkt hat. Trotz des Anstiegs liegt die
Anschaffungsneigung nach wie vor noch unter dem Niveau der beiden
Lockdowns zu Zeiten der Pandemie im Frühjahr 2020 bzw. Ende 2020/Anfang
2021.
Nach Einschätzung der Bundesbürger wird sich die deutsche
Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten nur sehr mühsam erholen
können. Zwar legt der Indikator Konjunkturerwartung um 7,3 Zähler zu -
aber er kann damit nur die Verluste aus dem Vormonat ausgleichen.
Aktuell weist die Konjunkturstimmung einen Wert von 9,8 Punkten auf.
Dies entspricht exakt dem Wert aus dem Mai.
"Die Aufhellung des
Konsumklimas im Juli ist in erster Linie auf die gestiegene
Einkommenserwartung der Deutschen zurückzuführen", sagte Rolf Bürkl vom
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), welches die
Konsumklimastudie mit herausgibt. "Aber mit großer Wahrscheinlichkeit
spielt hier auch die EM-Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in
Deutschland in vielen Teilen der Bevölkerung ausgelöst hat, eine
Rolle." Es bleibe abzuwarten, ob dieser Effekt nachhaltig sei, oder nur
ein kurzzeitiges Aufflackern darstelle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur