Finanzexperte Tenhagen: Hohe Rendite nur bei riskanten Geschäften
Archivmeldung vom 25.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Magazins "Finanztest", kritisiert im Zusammenhang mit der Insolvenz der Securenta AG, der Hauptgesellschaft der "Göttinger Gruppe", falsche Werbeversprechen. "Securenta" klinge nach sicherer Rente und Altersvorsorge, zudem seien hohe Renditen versprochen worden.
Doch auch die Kleinanleger seien ein Stück weit "kleingläubig" gewesen, sagte Tenhagen im "ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 25. März 2008: "Acht bis zwölf Prozent, machen wir uns nichts vor, gibt es für eine sichere Anlage nicht. Das konnte nur ein riskantes Geschäft sein."
"Finanztest" habe bereits seit 1994 vor den Anlagen bei "Securenta" gewarnt. "Das hat aber bei vielen Leuten trotzdem nicht gefruchtet, weil sie es entweder nicht gesehen oder vielleicht gedacht haben, es könnte trotzdem gut gehen mit den acht Prozent", meinte Tenhagen.
Zur Altersvorsorge empfiehlt Tenhagen staatlich geförderte Produkte: "Da kann eigentlich nicht viel passieren. Mit Riester-, Rürup-Rente oder der betrieblichen Altersvorsorge ist man für die Altersvorsorge allemal besser aufgehoben", erklärte Tenhagen. Da seien die Renditen zwar niedriger, "aber es ist eine sichere Anlage".
Zudem riet Tenhagen Kleinanlegern: "Auf keinen Fall Unternehmensbeteiligungen zeichnen. Unternehmensbeteiligungen sind was für Leute, die Geld übrig haben; Leute mit hohem Einkommen, die es verschmerzen können, wenn etwas in die Hose geht. Das ist nichts für Kleinanleger."
Renditen über sieben oder acht Prozent seien nicht zu hundert Prozent sicher, sagte Tenhagen. "Sicher sind vielleicht fünf Prozent, vielleicht auch sechs mit einer Versicherung irgendwann einmal." Ein Risiko wie bei der "Göttinger Gruppe" sei natürlich nicht überall gegeben. "Wichtig ist, dass man das Produkt versteht, dass man versteht, wie das Geld angelegt werden soll", sagte Tenhagen.
Quelle: ZDF