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Gewerkschaft NGG beklagt massive Verstöße gegen Mindestlohn in Gaststättengewerbe

Archivmeldung vom 13.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kellnerinnen in Rot: beste Aussicht auf Trinkgeld.Bild: Flickr/Benson
Kellnerinnen in Rot: beste Aussicht auf Trinkgeld.Bild: Flickr/Benson

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert massive Verstöße gegen den Mindestlohn und fehlende Kontrollen. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger: "Wir kennen Fälle von Spülern, die für vier Euro in der Stunde in einer Gaststätte gearbeitet haben." Seit Einführung des Mindestlohns vor dreieinhalb Jahren sei zugleich die Zahl der Kontrollen im Gaststättengewerbe um 17 Prozent zurückgegangen.

Rosenberger sagte: "Der Staat sendet hier ein fatales Signal an die Arbeitgeber: ,Es interessiert uns noch weniger als früher, was ihr mit euren Arbeitnehmern macht.'" Die Gewerkschaftschefin appellierte an die Bundesregierung, die Zahl der Mindestlohnkontrolleure zu erhöhen.

Zugleich sprach sich Rosenberger dagegen aus, das Arbeitszeitgesetz in Deutschland zu flexibilisieren. Bislang sind maximal zehn Stunden Arbeit pro Tag erlaubt, Arbeitgeberverbände wollen das ändern. Statt einer Lockerung der Regelungen bräuchte es eine stärkere Regulierung, so die NGG-Chefin. Ihren Angaben zu folgen, sammelten deutsche Arbeitnehmer pro Jahr zwei Milliarden Überstunden, davon eine Milliarde unbezahlt. "Der Ruf nach einer Lockerung des Arbeitszeitgesetzes ist getrieben von dem Wunsch, diese täglichen Gesetzesverstöße und die Ausbeutung zu legalisieren", sagte Rosenberger.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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