Umfrage: Eurokrise trifft immer mehr Unternehmen
Archivmeldung vom 19.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unternehmen in Deutschland leiden spürbar unter den Auswirkungen der Euro-Krise. Das ergab eine Unternehmensumfrage der IW-Consult im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo). 28,5 Prozent der Unternehmen geben aktuell an, dass sich die Euro-Krise negativ auf ihre Geschäfte auswirke. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch im August 2011, als den Unternehmen zuletzt diese Frage gestellt wurde. Dabei steigt die Zahl der negativen Betroffenheit mit der Umsatzgröße. 42,3 Prozent der Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz geben an "eher negativ" bzw. "sehr negativ" von den Spannungen in der Euro-Zone betroffen zu sein. Im vergangenen Sommer sagten das in dieser Gruppe nur 32 Prozent.
"Bis jetzt hat die Staatsschuldenkrise die Unternehmen relativ wenig beeindruckt. Doch die Umfrage zeigt: Die Sorgenfalten werden tiefer. Der Realwirtschaft droht eine erneute Ansteckungsgefahr", erklärt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. Besonders bedenklich sei, dass die Politik noch keine nachhaltige Lösung für die Euro-Krise präsentieren könne.
Diese Sorge teilen auch die Unternehmer. Über 60 Prozent sind skeptisch, dass die beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen wirklich wirken. "Mit dem Schuldenerlass und den Rettungspaketen hat man sich Zeit erkauft - mehr nicht", betont Hubertus Pellengahr. "Auch der Fiskalpakt bringt nicht den Durchbruch. Ohne ausreichende Rechtsgrundlage bleibt er voraussichtlich wirkungslos, das belegt ein Gutachten der Universität Jena" (mehr dazu unter http://bit.ly/Aeq1UL).
Datenbasis: Im Rahmen des IW-Unternehmervotums wurden 849 Unternehmer zwischen dem 21. Februar und 2. März 2012 online befragt. Angeschrieben wurden Unternehmen aus der Industrie sowie den industrienahen Dienstleistungen (Großhandel, Verkehr, Nachrichten, unternehmensnahe Dienstleistungen). Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.
Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) (ots)