Atomkonzerne sehen hohe Hürden für Laufzeit-Verlängerung
Archivmeldung vom 08.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor einem Treffen der Energieminister von Bund und Ländern am heutigen Dienstag weisen die Atomkonzerne auf Probleme bei einer Laufzeit-Verlängerung hin. "Am Ende ist es an der Politik, über eine mögliche Laufzeit-Verlängerung der Kernkraftwerke zu entscheiden. Die genehmigungsrechtlichen und technischen Hürden für eine Verlängerung wären allerdings sehr hoch", sagte die RWE-Sprecherin der "Rheinischen Post".
Der
Eon-Sprecher sagte zwar: "In dieser Ausnahmesituation sind wir bereit,
darüber zu sprechen, unter welchen technischen, organisatorischen und
regulatorischen Randbedingungen eine verlängerte Nutzung des
Kernkraftwerks Isar 2 möglich wäre, sofern dies seitens der
Bundesregierung ausdrücklich gewünscht ist." Eons Atom-Tochter
PreussenElektra weist aber auch darauf hin, dass die Lieferung mit neuen
Brennstäben dauern würde: "Nach einer ersten Abschätzung gehen wir
davon aus, dass frische Brennelemente in gut 1,5 Jahren zur Verfügung
stehen könnten." Zudem müssen sich die Konzerne dann neue
Uran-Lieferanten suchen.
"In den letzten Betriebsjahren unserer
Kraftwerke haben wir das für die Brennelemente benötigte Uran aus
Kasachstan und Russland sowie in geringen Mengen aus Kanada bezogen", so
die Sprecherin von PreussenElektra. Ende 2022 sollen die letzten drei
Meiler in Deutschland eigentlich vom Netz. Die Energieminister wollen am
Dienstag über Alternativen zu russischen Energieimporten beraten.
Bild: dts Nachrichtenagentur