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Bericht: Neue Styropor-Verordnung bedroht viele Dachdecker-Jobs

Archivmeldung vom 22.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein Stück expandiertes Polystyrol (EPS Styropor)
Ein Stück expandiertes Polystyrol (EPS Styropor)

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1041810

Hunderte Baustellen liegen bundesweit still, weil die Dämmstoffe aus Polystyrol (Styropor) seit Oktober als "gefährlicher Abfall" gelten und nicht entsorgt werden können: Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf Angaben des Dachdecker-Zentralverbands. Danach sind derzeit zehntausend Dachdecker von den stillgelegten Baustellen betroffen. Verbandspräsident Ulrich Marx sagte der Zeitung: "Erste Betriebe melden, dass sie Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen müssen, wenn es nicht bald eine Lösung gibt."

Auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, warnte: "Die Lage ist dramatisch". Peter Kurth, Chef des Entsorgerverbands BDE, forderte die Bundesländer auf, die neue Dämmstoff-Regelung wieder rückgängig zu machen: "Die Bundesländer sollten diese Irrsinns-Regelung rückgängig machen."

Der Bundesrat hatte im September 2015 eine Änderung der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) beschlossen, die Polystyrol als "gefährlichen Abfall" einstuft, welche seit dem 1. Oktober 2016 gilt. Nun können die Baustellen die Entsorgung des Styropors aber kaum bewerkstelligen, weil viele der bundesweit 66 Müllverbrennungsanlagen die Annahme des Dämmstoffs verweigern.

Oft haben sie dafür keine Verbrennungsgenehmigung, wie etwa in Thüringen, wo die Verbrennung von Styropor überall verboten ist. Die Preise für die Entsorgung sind zudem von 200 Euro je Tonne auf 4.000 Euro je Tonne gestiegen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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