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Mehr als eine Million Menschen durch Corona-Maßnahmen arbeitslos

Archivmeldung vom 26.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Berthold Bronisz / pixelio.de
Bild: Berthold Bronisz / pixelio.de

Die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben bisher in Deutschland mehr als eine Million Arbeitsplätze gekostet, wie aus einer Anfrage an die Bundesregierung hervorgeht. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Im vergangenen Jahr haben mehr als eine Million Menschen ihre Arbeit verloren. Mehr als die Hälfte davon waren Minijobber und Minijobberinnen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Vor allem weibliche Minijobber im Gastgewerbe betroffen

477 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte verloren der Regierungsantwort zufolge ihren Job. Für die geringfügige Beschäftigung schlug Corona im vergangenen Jahr mit einem Minus von 526 000 Jobs zu Buche. Demnach waren mit rund 398 000 Menschen bei Minijobs und regulären Jobs besonders Arbeitskräfte aus dem Gastgewerbe betroffen, also etwa aus den Bereichen Hotellerie und Gastronomie.

Mit etwa 128 000 entlassenen regulär Beschäftigten machte das verarbeitende Gewerbe einen weiteren großen Block aus - vor allem die Metall- und Elektroindustrie, die aber schon vor Corona mit Umwälzungen durch Digitalisierung und klimaschonendere Antriebe zu kämpfen hatte. Auch viele Menschen aus der Kunst-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche sind arbeitslos geworden. Die Bundesregierung hatte zuletzt eine gemischte arbeitsmarktpolitische Corona-Bilanz gezogen.

„Die Pandemie hat den deutschen Arbeitsmarkt erschüttert. Aber das große Beben ist ausgeblieben“
, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im März in seiner Jahresbilanz.

Kurzarbeit als kurzfristige Rettung

Vor allem mit Kurzarbeit hatten Regierung und Bundesagentur für Arbeit den Jobmarkt abgesichert. Zeitweise, im April 2020, waren fast sechs Millionen Menschen bundesweit in Kurzarbeit - 20 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Jüngsten verlässlichen Daten zufolge wurde im Januar 2021 für 2,85 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt.

Durch die Kurzarbeiterregelung sei Massenarbeitslosigkeit vermieden worden, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zur Konjunktur zeigte er sich optimistisch.

„Trotz der andauernden Lockdown-Situation entwickelt sich die Wirtschaft stärker, als von vielen erwartet“
, sagte der CDU-Politiker.

Jüngsten Zahlen der Arbeitsagentur zufolge gab es im März dieses Jahres rund 2,8 Millionen arbeitssuchende Menschen in Deutschland. Das waren etwa 492 000 mehr als im März 2019. Rund eine Million gelten als Langzeitarbeitslose.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, zeigte sich zuversichtlich, dass die zusätzlichen Arbeitslosen aufgrund der Krise „nach und nach wieder zurück in den Arbeitsmarkt finden, wenn das Impfen funktioniert und beispielsweise Einzelhandel und Gastronomie wieder öffnen“. Er rechne nicht mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, wenn das Instrument der Kurzarbeit auslaufe, sagte er der „Rheinischen Post“. Es sei aber eine wachsende Zahl an Langzeitarbeitslosen zu erwarten.

„Das werden wir nicht verhindern können.“ "

Quelle: SNA News (Deutschland)

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