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Jeder dritte Ex-Leiharbeiter findet zügig regulären Job

Archivmeldung vom 05.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
In unserer Gesellschaft mehren sich die Stimmen die das Dogma vom Arbeitszwang in Frage stellen (Symbolbild)
In unserer Gesellschaft mehren sich die Stimmen die das Dogma vom Arbeitszwang in Frage stellen (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Jeder Dritte, der vorher in der Leiharbeit beschäftigt war, findet innerhalb von drei Monaten einen regulären Job. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Linken-Anfrage hervor, über welche die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Donnerstagsausgaben berichten.

Im zweiten Halbjahr 2018 wurden demnach 835.000 Leiharbeitsverhältnisse beendet. 90 Tage danach hatten 295.875 ehemalige Leiharbeiter einen sozialversicherungspflichtigen Job außerhalb der Branche. 159.570 traten eine neue Beschäftigung in der Leiharbeit an. 56.136 hatten nach drei Monaten einen Minijob. Laut Bundesarbeitsministerium gab es im Juni 2018 rund 1,02 Millionen Leiharbeiter in Deutschland – 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr, jedoch 18 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. 93 Prozent der Leiharbeiter waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt, rund sieben Prozent hatten einen Minijob in der Branche. 71 Prozent der Leiharbeiter waren zuletzt Männer, 29 Prozent Frauen.

Der mittlere Bruttolohn in der Branche betrug zuletzt 1.928 Euro pro Monat. 2017 waren grundlegende gesetzliche Veränderungen zur Leiharbeit in Kraft getreten. Zum einem müssen "verliehene" Arbeitnehmer nun nach spätestens neun Monaten so bezahlt werden wie entsprechende Stammbeschäftigte im Entleihbetrieb ("Equal Pay"). Außerdem dürfen Leiharbeiter nicht länger als 18 Monate an einen Betrieb "entliehen" werden. Laut Arbeitsministerium liefen jedoch 605.000 der im zweiten Halbjahr 2018 beendeten Leiharbeitsverhältnisse weniger als neun Monate.

Das entspricht einem Anteil von 72,5 Prozent. Linksfraktionsvize Susanne Ferschl sagte dem RND, zwei Jahre nach der Reform der Leiharbeit stehe fest, dass Arbeitgeber über "Equal Pay" lachen: "Ungeniert nutzen sie die Schlupflöcher im Gesetz, um Beschäftigte auch weiterhin mit Niedriglöhnen abzuspeisen", sagte die Bundestagsabgeordnete. "Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit ab dem ersten Tag und einen Flexibilitätszuschlag für Beschäftigte. Kein Einsatz darf länger als drei Monate dauern." Ferschl sagte, langfristig wolle die Linke Leiharbeit abschaffen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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