Deutscher Fundraising Verband unterstützt Transparenz im Spendenmarkt
Archivmeldung vom 30.11.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vorweihnachtszeit ist für viele spendensammelnde Organisationen die wichtigste Zeit des Jahres. Die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung ist traditionell groß und Nonprofit-Organisationen werben in den Wochen vor Weihnachten einen wichtigen Teil ihrer Spendeneinnahmen ein.
Die Vorwürfe, die gegen
Unicef laut wurden, rufen deshalb Unruhe hervor. Groß ist die
Befürchtung, dass die Negativ-Schlagzeilen die Bevölkerung
verunsichern und sich nachhaltig auf das Spendenverhalten auswirken.
Daran glaubt Rüdiger Sornek, Vorsitzender des Deutschen
Fundraising Verbandes nicht: "Die Berichterstattung über Unicef wird
den deutschen Spendenmarkt nicht grundsätzlich verändern. Natürlich
ist es sehr unschön, wenn Nonprofit-Organisationen in solche
Schlagzeilen geraten. Daraus eine Generalverurteilung des
Berufsstandes oder der Fundraising-Branche abzuleiten, ist aber
absolut nicht angemessen. Der Dritte Sektor ist eine wichtige Stütze
der Gesellschaft. Fundraiser helfen mit ihrer Arbeit dabei, die
vielen wichtigen Projekte der gemeinnützigen Organisationen zu
ermöglichen. Ohne Spendengelder wären diese nicht finanzierbar." Dass
kritische Ereignisse bekannt werden und an die Öffentlichkeit kommen,
beurteilt Sornek positiv. "Der Deutsche Fundraising Verband setzt
sich seit Jahren erfolgreich für mehr Transparenz im Spendenmarkt
ein. Die Offenlegung von Unregelmäßigkeiten kann kurzfristig zu
Verunsicherungen beim Spender führen - langfristig trägt eine größere
Transparenz aber zur Vertrauensbildung bei."
Die Förderung von ethischen Prinzipien und Transparenz im
Spendenmarkt gehört zu den wichtigen Aufgaben des Deutschen
Fundraising Verbands. Ein eigens eingesetzter Ausschuss erarbeitet
zur Zeit "Standards für eine gute, ethische Fundraising-Praxis".
Großes Thema ist dabei auch die Vergütung von Fundraisern.
"Natürlich verdienen Fundraiser Geld", betont der
Ausschuss-Vorsitzende Kai Fischer. Wie problematisch die Zahlung von
Provisionen allerdings werden könne, zeige sich gerade am Beispiel
Unicef. Zum Thema Bezahlung von Fundraising-Leistungen bezieht
Fischer eine klare Position: "Wir treten ein für eine
leistungsgerechte Vergütung aller im Fundraising tätigen und die
transparente Handhabung von Vergütungsmodellen. Eine Vergütung
prozentual zum Spendenerfolg und zu akquirierten Zuwendungen ist
abzulehnen."
Quelle: Pressemitteilung Deutschen Fundraising Verband