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US-amerikanische Biodieselimporte drängen deutsche Biodieselhersteller vom Markt

Archivmeldung vom 22.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Seit Anfang 2007 haben US-amerikanische Biodieselhersteller über 200.000 Tonnen Biodiesel über die europäischen Häfen auf den deutschen Markt gebracht. Die US-Biodieselhersteller nutzen Subventionen der US-Regierung aus und verhindern mit ihren "Kampfpreisen" den wettbewerbsfähigen Verkauf von heimisch hergestelltem Biodiesel.

Die US-Ware wird mit einem Preisabstand von bis zu 30 Cent pro Liter gegenüber fossilem Dieselkraftstoff verkauft. Und deutsche Biodieselhersteller haben das Nachsehen. Denn sie schaffen es seit Einführung des Energiesteuergesetzes kaum, einen Preisabstand von 10 Cent pro Liter an den Zapfsäulen zu halten.

Der US-amerikanische Energy Policy Act 2005 gewährt den amerikanischen Biodieselherstellern bis Ende 2008 eine Verbrauchssteuergutschrift (Tax Credit) von 1 US $ pro Gallone Biodiesel. Wird Biodiesel mineralischem Dieselöl zugemischt, so wird mit dem so genannten "Blenders Credit" pro beigemischtem Prozent Biodiesel 1 Cent erstattet. Beispiel: 99 % Biodiesel + 1 % Dieselöl = 99 Cent Erstattung pro Gallone Biodiesel. Ins deutsche Maß umgerechnet ergibt das etwa 26 Cent je Liter Biodiesel. Hinzu kommt, dass amerikanische Exporteure den europäischen Außenzoll für Biodiesel in Höhe von 6,5 % umgehen und die Ware als "Organic Chemicals" mit einem Null-Zollsatz importieren.

Die Campa-Biodiesel GmbH & Co. KG aus Ochsenfurt ist bereits gezwungen, die Biodieselproduktion einzustellen. "Heimischer Biodiesel kann mit US-amerikanischen Biodieselimporten nicht konkurrieren", so Moritz Gaede, Vorstandssprecher der Campa AG Holding. "Der Exporteur kann sein subventioniertes Biodiesel mit einem so deutlichen Preisvorteil gegenüber dem deutschen Produzenten anbieten, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Biodieselhersteller nicht mehr gegeben ist. Der Biodiesel aus den USA kann inklusive Herstellung, Transport und Zoll durch den Tax Credit zu einem Preis von 53,25 € für 100 Liter angeboten werden. Zu diesem Preis beziehen deutsche Biodieselhersteller die Rohstoffe - produziert wird deutscher Biodiesel zu einem Selbstkostenpreis von etwa 64 € pro 100 Liter. Notwendig ist eine sofortige Reaktion von Bundesregierung und EU-Kommission. Wir brauchen dringend Gegenzölle. Anderenfalls werden die deutsche und europäische Biodieselindustrie vom Markt gedrängt", betonte Gaede.

Quelle: Pressemitteilung Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V.

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