ThyssenKrupp kürzt in der Verwaltung
Archivmeldung vom 06.02.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer angeschlagene Dax-Konzern ThyssenKrupp strafft radikal seinen Verwaltungsapparat. Von bislang 20 Zentralbereichen sollen in Zukunft nur noch 13 übrig bleiben, kündigte Vorstandschef Heinrich Hisinger zu Wochenbeginn auf einer Belegschaftsversammlung an. Unter anderem verbindet ThyssenKrupp die vier Bereiche Personal, Gesundheit und Sicherheit, ThyssenKrupp Akademie und Executives Management zu einer Konzernfunktion.
"Unsere Strukturen sind heute viel zu komplex", schreibt der Manager in einer Mitteilung an die Belegschaft, die der "Welt" vorliegt. "Wir leisten uns 20 Corporate Center und sieben Corporate Gesellschaften mit über 100 Abteilungen." Damit sei ein Unternehmen entstanden, das nicht bezahlbar ist und an vielen Stellen nicht gut funktioniert.
ThyssenKrupp war zuletzt durch mehrere Skandale aufgefallen, darunter Kartellverfahren, Bestechungsvorwürfe und Luxusreisen mit Journalisten und Gewerkschaftern. Hiesinger, der vor gut zwei Jahren ins Unternehmen kam, hatte daraufhin die Führungskultur im Unternehmen scharf kritisiert. Ob der Umbau auch Arbeitsplätze kosten wird, wollte Hiesinger auf der Betriebsversammlung nicht beantworten. Erst wenn die Struktur steht, könne über die Ressourcenausstattung geredet werden. Zahlen will der Manager bis Mai liefern. Gerüchten zufolge stehen in der Verwaltung in Essen 200 Arbeitsplätze zur Disposition. ThyssenKrupp wollte sich dazu nicht äußern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur