Arbeitgeberverband Gesamtmetall bemängelt Sondierungsergebnisse

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Der Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie ist nur teilweise mit den Sondierungsergebnissen von Union und SPD einverstanden. "Bei der Migration und in Teilen der Wirtschaftspolitik ist der Wille zu einem Politikwechsel erkennbar. Insbesondere bei der Migration sind die Fortschritte deutlich, die die Wähler ausdrücklich wollten", hieß es in einer Mitteilung des Verbands am Samstagabend.
"Aber die Sondierer sind auf halber Strecke stehengeblieben: Bei dem
Thema Arbeit und Soziales ist der Politikwechsel bislang nicht gelungen.
Hier müssen dringend eine große Organisationsreform der deutschen
Sozialversicherung und die Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge
auf 40 Prozent vereinbart werden", schreiben die Arbeitgeber.
Die
Leistungsausweitungen bei der Rente wären sehr teuer und "würden im
Gegenteil zu weiteren deutlichen Beitragserhöhungen führen", so die
Organisation. "Die Sozialversicherungsbeiträge sind ein wichtiger
Standortfaktor. Inzwischen sind die Arbeitskosten aber einer der
entscheidenden Gründe dafür, weshalb private Investitionen nicht mehr
nach Deutschland fließen", behauptete Gesamtmetall.
Deshalb müsse
die neue Bundesregierung auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen
einen Politikwechsel erreichen. "Der Mindestlohnkommission
vorzuschreiben, zu welcher Entscheidung sie wann zu kommen hat, wäre
weder Achtung noch Stärkung der Tarifautonomie. Auch ist bislang kein
Modell eines unbürokratischen Tariftreuegesetzes bekannt", beklagen die
Arbeitgebervertreter.
Bei der Finanzierung sei der Finanzbedarf
der Bundeswehr "ohne Wenn und Aber" anzuerkennen. "Statt eines
unbegrenzten und schwammig abgegrenzten Überziehungskredits wäre dafür
ein ausreichend aufgestocktes Sondervermögen Bundeswehr vorziehen. In
der Summe ist der angekündigte Politikwechsel zumindest in der
Sozialpolitik noch nicht erkennbar", hieß es. Diese habe aber
"unmittelbare Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und
auf Nettoeinkommen der Bürger", so die Behauptung des
Interessenverbands. "Deshalb muss in den Koalitionsverhandlungen hier
nachgebessert werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur