Radici-Chef Puller macht US-Finanzinvestor für Wehmeyer-Pleite verantwortlich
Archivmeldung vom 11.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür die Pleite der Modekette Wehmeyer macht der Chef des früheren Miteigentümers Miro Radici, Michele Puller, den US-Finanzinvestor SB Capital verantwortlich.
"Wir haben vor dem Verkauf mehrmals die Strategie kritisiert, weil es bei Wehmeyer keine richtige Produktkultur gab. Aber SB Capital meinte, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Also haben wir uns bei Wehmeyer zurückgezogen", sagte Puller im Interview mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Montagausgabe. Der italienische Konzern Radici hatte Anfang dieses Jahres seinen 50-Prozent-Anteil an Wehmeyer an SB Capital verkauft, die seitdem komplett im Besitz des Aachener Modehauses waren. Anfang Juli meldete Wehmeyer Insolvenz an. Mode erfolgreich zu verkaufen, ist aus Pullers Sicht indes nicht so schwierig. "Das Geschäft ist einfacher als Sie denken. Mode ist vor allem Emotion und Sex-Appeal. Wenn eine Frau in ein Geschäft kommt, muss sie ein Kleidungsstück finden, das sie glücklich macht." Die Radici-Tochter Steilmann sieht er auf einem guten Weg. "Da steckt so viel Tradition drin wie bei keinem anderen deutschen Unternehmen in der Branche. Steilmann geht in eine gute Zukunft", sagte Puller. In den kommenden zwei Jahren will Steilmann in Deutschland 150 neue Geschäfte eröffnen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung