Fast 50 Prozent mehr Beamte in Bundesministerien seit 2013
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBinnen eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Beamtenstellen in den Bundesministerien um 47 Prozent erhöht.
Der Stellenaufwuchs steht in einem engen Zusammenhang zu der rasanten
Zunahme von Vorschriften und Gesetzen und dem daraus resultierenden
Bürokratiekostenanstieg, berichtet die "Welt" unter Berufung auf eine
Studie mit dem Titel "Stellenmehrung und Stellenbremse in der
Bundesverwaltung", die der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen von
der Universität Freiburg im Auftrag der Bayerischen
Wirtschaftsvereinigung (VBW) erstellt hat.
Demnach hatte bis zum
Jahr 2013 die Zahl der Planstellen für Beamte in den Ministerien
inklusive des Bundeskanzleramtes über viele Jahre nahezu konstant bei
rund 15.000 gelegen. "Ab 2013 bis zum Jahr 2024 stieg sie dann auf über
22.000 an", heißt es in der Studie. Das Plus von rund 7.000 Stellen
entspreche einer Zunahme von 47 Prozent. Der Löwenanteil der
zusätzlichen Stellen sei in den oberen Besoldungsgruppen geschaffen
worden, stellte Raffelhüschen fest.
Den größten Personalzuwachs
gab es mit 898 Stellen im Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz, gefolgt vom Bundeskanzleramt mit 860 zusätzlichen Stellen
und dem Auswärtigen Amt, wo das Plus 745 Stellen beträgt. Auch das
Gesundheitsministerium verzeichnet mit einer Steigerung um 89 Prozent
einen besonders starken Personalaufbau. Das liegt vor allem an den in
der Corona-Pandemie geschaffenen neuen Stellen, die nicht befristet
wurden. Insgesamt haben sich die Personalkosten der Bundesministerien
seit 2023 verdoppelt.
Für das kommende Jahr zeichnet sich wieder
ein Personalaufbau ab. Laut Studie plant die Regierung mit einem Saldo
an 157 zusätzlichen Beamtenstellen. Von einer Konsolidierung könne
deshalb keine Rede sein, so Raffelhüschen. Der Hauptgeschäftsführer der
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bernhard Brossardt, sagte der
"Welt", beim Stellenaufbau in den Bundesministerien und im Kanzleramt
sei "einiges aus dem Ruder gelaufen". Nötig sei deshalb "eine sofortige
Stellenbremse im Bund".
Quelle: dts Nachrichtenagentur