Air Berlin darf trotz Insolvenz vorerst weitermachen
Archivmeldung vom 23.08.2017
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie insolvente Air Berlin darf vorerst in Eigenverwaltung weitermachen und wird noch nicht zerschlagen. Das beschloss der Gläubigerausschuss am Mittwochnachmittag in seiner ersten Sitzung. Auch der vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingesetzte Sachwalter Lucas Flöther wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.
"Das ist ein gutes Signal für die Verfahrensbeteiligten, wir werden die weiteren Verhandlungen mit Hochdruck vorantreiben", sagte der Generalbevollmächtigte von Air Berlin im Insolvenzverfahren, Frank Kebekus. "Unser Ziel ist und bleibt, zügig zu tragfähigen Abschlüssen zu kommen und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten", so Kebekus. Laut Medienberichten hatte sich Lufthansa erhofft, am Mittwoch schon den Zuschlag für Teile des Unternehmens zu bekommen.
Zu Air Berlin - Abschied von den Schokoherzen
Für den Wettbewerb hätte eine Lufthansa-Übernahme der Air Berlin natürlich Auswirkungen, denn die Übermacht der Lufthansa auf dem deutschen Markt würde zunächst einmal besiegelt.
Auf lange Sicht dürfte sich dieser Wettbewerbsvorteil aber wieder relativieren: Ryanair, Easyjet, Etihad, Emirates und Co. werden nicht ruhen und der Lufthansa ebenso wie anderen etablierten nationalen Fluggesellschaften das Leben schwer machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur & Straubinger Tagblatt (ots)