DGB-Chef Sommer warnt vor steigender Jugendarbeitslosigkeit in Europa
Archivmeldung vom 03.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMichael Sommer, Vorsitzender des DGB, hat vor einem weiteren Ansteigen der Jugendarbeitslosigkeit in Europa gewarnt. "Die Zahlen sind dramatisch. In Griechenland über 60 Prozent, in Spanien an die 60 Prozent, in Italien an die 40 Prozent, und in Frankreich sind wir nahe an den 30 Prozent. Das ist wie eine tickende Zeitbombe. Das ist eine Generation Hoffnungslosigkeit. Diese Generation droht abzusacken," sagte er im Sender Phoenix.
Diese Entwicklung müsse gestoppt werden. "Wenn wir da nicht gegensteuern, dann ist das nicht nur für die Jugendlichen eine verlorene Generation, sondern dann ist es eine verlorene Generation für Europa, mit alle Gefahren für Demokratie und Sozialstaatlichkeit."
Die von der Bundesregierung geplanten Programme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Europa kritisierte Sommer massiv: "Das reicht vorne und hinten nicht aus. Die sechs Milliarden, die da mobilisiert werden sollen, sind zum größten Teil auch nur eine Mogelpackung."
Pläne, europäischen Jugendlichen in Deutschland einen Ausbildungsplatz zu vermitteln, bewertete der DGB-Chef skeptisch. "Es kann nicht unser Ziel sein, eine Generation von Wanderarbeitern zu schaffen. Ziel muss es sein, denen Arbeit in ihren Heimatländer zu geben. Es geht nicht, dass wir die Elite Europas nach Deutschland holen und der Rest kann sozusagen in der Armut verfaulen. Das ist nicht die Politik, die die Gewerkschaften wollen."
Debatte um Jugendarbeitslosigkeit: Gabriel bezeichnet Merkel als "Dieb"
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Debatte um die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa scharf attackiert und als "Dieb" bezeichnet. "Sie ist eine Art Dieb, die der Jugend Europas die Zukunft stiehlt", sagte Gabriel vor mehreren Hundert jungen Demonstranten am Kanzleramt.
Die Kritik seitens der CDU an den Äußerungen des SPD-Vorsitzenden ließ nicht lange auf sich warten: Der Generalsekretär der Christdemokraten, Hermann Gröhe, erklärte, dass sich "Sprücheklopfer Gabriel" erneut massiv im Ton vergriffen habe. "Dass er das Thema Jugendarbeitslosigkeit derart schamlos für Wahlkampfzwecke missbraucht, zeugt von ganz schlechtem Stil", so Gröhe am Mittwoch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur