Importpreise im Dezember 2020: -3,4 % gegenüber Dezember 2019
Archivmeldung vom 29.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDie Importpreise waren im Dezember 2020 um 3,4 % niedriger als im Dezember 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im November 2020 bei -3,8 % gelegen, im Oktober 2019 bei -3,9 %. Gegenüber dem Vormonat November 2020 stiegen die Importpreise im Dezember 2020 um 0,6 %.
Starker Preisrückgang bei Energie im Vorjahresvergleich
Der Rückgang der Importpreise gegenüber Dezember 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im Dezember 2020 um 23,9 % billiger als im Dezember 2019, stiegen aber gegenüber dem Vormonat deutlich um 7,1 %. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 30,0 %. Dagegen lagen die Preise für elektrischen Strom 35,9 % über denen von Dezember 2019.
Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Dezember 2020 um 0,7 % niedriger als im Dezember 2019 (+0,1 % gegenüber November 2020). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 1,0 % unter dem Stand des Vorjahres (+0,1 % gegenüber November 2020).
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 %. Gegenüber Dezember 2019 verteuerten sich vor allem Edelmetalle und Halbzeug daraus (+19,2 %) sowie Eisenerze (+16,2 %) deutlich. Dagegen waren unter anderem elektronische Bauelemente (-8,9 %) sowie Holz- und Zellstoff (-7,8 %) billiger als im Vorjahresmonat.
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Dezember 2020 um 1,0 % unter denen von Dezember 2019. Während unter anderem Tablets (-5,3 %) und Smartphones (-3,9 %) zu niedrigeren Preisen importiert wurden, waren importierte Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+1,3 %) teurer als im Dezember 2019. Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,4 % billiger. Die Importpreise für Gebrauchsgüter fielen um 1,1 %.
Die Preise für landwirtschaftliche Güter lagen 3,7 % unter denen von Dezember 2019. Während sich insbesondere lebende Schweine (-53,7 %) und Nüsse (-21,3 %) stark verbilligten, wurden vor allem Naturkautschuk (+26,6 %) und Getreide (+6,8 %) zu höheren Preisen importiert.
Veränderungen der Einfuhrpreisindizes 2020 im Vergleich zu 2019
Im Jahresdurchschnitt 2020 waren die Einfuhrpreise 4,3 % niedriger als im Vorjahr (2019: -1,0 % gegenüber 2018). Vor allem die Preisentwicklung bei importierten Energieträgern beeinflusste mit einem Minus von 31,3 % gegenüber 2019 die Veränderungsrate der Einfuhrpreise. Alle Energieträger waren 2020 im Durchschnitt deutlich billiger als 2019. Besonders stark fielen die Preise für Erdöl (-34,1 %) und für Mineralölerzeugnisse (-33,2 %). Der Einfuhrpreisindex ohne Energie lag im Jahresdurchschnitt 2020 um 1,0 % unter dem Stand des Vorjahres. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, waren die Einfuhrpreise 2,0 % niedriger als 2019.
Vorleistungsgüter waren 2020 um 2,4 % preiswerter als im Jahr 2019. Die Einfuhrpreise für Holz- und Zellstoff lagen um 16,6 %, Kunststoffe in Primärformen um 8,5 % unter dem Niveau von 2019. Für elektronische Bauelemente wurde im Jahresdurchschnitt 7,9 %, für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen 6,7 % weniger bezahlt als ein Jahr zuvor. Dagegen verteuerten sich insbesondere Edelmetalle und Halbzeug daraus um 27,7 %.
Bei den Investitionsgütern, die gegenüber 2019 einen Preisrückgang um durchschnittlich 0,6% aufwiesen, waren unter anderem Tablets (-8,0 %) und Smartphones (-7,8 %) günstiger, während Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+1,0 %) teurer waren als vor einem Jahr.
Verbrauchsgüter waren 0,3 % teurer als im Jahr 2019. Besonders pflanzliche und tierische Öle und Fette waren teurer als vor einem Jahr (+5,4 %), während sich insbesondere Geflügelfleisch um durchschnittlich 9,8% und Schweinefleisch um 4,0 % verbilligten. Die Preise für importierte Gebrauchsgüter lagen durchschnittlich um 0,2 % unter denen des Jahres 2019.
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter stiegen gegenüber 2019 um 3,1 %. Während insbesondere für Zitrusfrüchte (+13,3 %), Rohkaffee (+8,6 %) und Äpfel (+8,4 %) im Durchschnitt mehr bezahlt werden musste als vor einem Jahr, waren Mandeln (-18,6 %) und lebende Schweine (-6,7 %) billiger als 2019.
Veränderungen der Ausfuhrpreisindizes Dezember 2020
Der Index der Ausfuhrpreise lag im Dezember 2020 um 0,6 % unter dem Stand von Dezember 2019. Im November 2020 hatte die Jahresveränderungsrate ebenfalls bei -0,6 % gelegen, im Oktober 2020 bei -1,0 %. Gegenüber dem Vormonat November 2020 stiegen die Ausfuhrpreise im Durchschnitt leicht um 0,1 %.
Veränderungen der Ausfuhrpreisindizes 2020 im Vergleich zu 2019
Im Jahresdurchschnitt 2020 lagen die Ausfuhrpreise um 0,7 % unter denen des Vorjahres (2019 gegenüber 2018: +0,5 %). Auch bei den Ausfuhrpreisen beeinflusste der Preisanstieg der Energieträger (-23,7 %) trotz vergleichsweise geringen Wägungsanteils maßgeblich die Jahresveränderungsrate, zusammen mit den Vorleistungsgütern, die im Durchschnitt zwar nur um 1,3 % billiger waren als 2019, aber fast ein Drittel des Warenkorbs bestreiten.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)