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700.000 Angestellte wollen mehr Geld

Archivmeldung vom 19.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Ein schnelles Ende der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ist nicht in Sicht. Die Fronten zwischen den Beschäftigten und den Arbeitgebern sind verhärtet. Auch Streiks stehen zur Debatte.

Die Verhandlung über die Gehälter von 700.000 Angestellte im öffentlichen Dienst der Bundesländer beginnen heute in Berlin. Hoffnungen auf eine schnelle Einigung gibt es nicht. «Wir haben Zeit», sagte der Verhandlungsführer, Niedersachsens Innenminister Hartmut Möllring (CDU), im ARD-Morgenmagazin.

Die Arbeitgeber ließen sich nicht unter Druck setzen: «Zeitdruck ist auch Druck.» Die Forderung der Gewerkschaften Verdi und der Tarifunion des Beamtenbundes DBB nach acht Prozent mehr Geld lehnte Möllring erneut als «nicht verhandelbar» ab. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) lehnt das Bestreben kategorisch ab. TdL-Verhandlungsführer Hartmut Möllring befürchtet Belastungen von mehr als sieben Milliarden Euro jährlich für die Landeshaushalte, sollte die Forderung der Gewerkschaften durchgesetzt werden.

Verdi fordert neben den allgemeinen Lohnerhöhungen Steigerungen von bis zu 200 Euro bei den unteren Einkommensgruppen, Auszubildende sollen monatlich 120 Euro mehr erhalten.

Mit einem eigenen Angebot der Arbeitgeber wird erst in der zweiten Runde gerechnet. Sollte es keine Einigung geben, wird es wahrscheinlich zu Streiks kommen. Nicht von den Verhandlungen betroffen sind die Tarifangestellten in Berlin und Hessen. Beide Länder sind aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ausgeschieden.

Ziel sei ein «vernünftiger Kompromiss», betonte Möllring. Die hohen Bewerberzahlen zeigten, dass der öffentliche Dienst weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber sei.

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