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Weiter Personalengpässe bei der Deutschen Bahn

Archivmeldung vom 25.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: RainerSturm / pixelio.de
Bild: RainerSturm / pixelio.de

Bis Ende 2013 sind bei der Deutschen Bahn im Schienenbereich fast acht Millionen Überstunden aufgelaufen. Dazu kommen 5,6 Millionen Stunden aus offenen Urlaubsansprüchen. Das geht aus vertraulichen Unterlagen hervor, die dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 25. März 2014, 21.00 Uhr) vorliegen. Allein die Lokführer verzeichneten danach im Januar 2014 insgesamt 2,6 Millionen Überstunden und offene Urlaubsansprüche. Bei den Fahrdienstleitern waren es 1,9 Millionen Überstunden und offene Urlaubsansprüche. Nach Berechnungen von "Frontal 21" entsprechen Überstunden und offene Urlaubsansprüche insgesamt einer Jahresarbeitsleistung von 8500 Vollzeit-Mitarbeitern.

Die Deutsche Bahn bestätigt gegenüber "Frontal 21" die Zahl der Überstunden und offenen Urlaubsansprüche. Diese hätten sich in den vergangenen Jahren aufaddiert. Der Personalmangel der Bahn hatte zuletzt 2013 zu massiven Zugausfällen geführt.

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, hält die hohe Zahl der Überstunden für "inakzeptabel". Gegenüber "Frontal 21" fordert er: "All das muss sich ändern. Die Mitarbeiter haben einen Anspruch darauf, in normalen Arbeitszeiten ihre Arbeit machen zu können und nicht ständig noch zusätzliche Leistungen erbringen zu müssen." Auch Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer, kritisiert die stetig steigende Mehrarbeit: "Das heißt, der Druck, Sonderdienste zu machen, ist hoch. Das heißt auch: Wir haben einen zunehmenden Krankenstand, Ausfälle und Fahrdienstunfähigkeit."

"Frontal 21" liegt der neue Geschäftsbericht vor, den die Bahn am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz präsentieren will. Die finanziellen Belastungen der Mehrarbeit werden unter dem Punkt "Personalbezogene Verbindlichkeiten" aufgelistet: 330 Millionen Euro für offene Urlaubsansprüche und 284 Millionen Euro für geleistete Überstunden - zusammen 614 Millionen Euro. Das bedeutet ein Plus von fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Weitere wichtige Kennzahlen des Geschäftsjahres 2013 der Deutschen Bahn AG, die "Frontal 21" vorliegen: Umsatz: 39,1 Milliarden Euro (2012: 39,3 Milliarden Euro). Gewinn: 649 Milliarden Euro (2012: 1,459 Milliarden Euro). Mitarbeiter zum Jahresende: 295 653 (2012: 287 508). Fahrgäste Bahnverkehr pro Jahr nur in Deutschland: 2,016 Milliarden (2012: 1,974 Milliarden). Beförderte Güter im Schienenverkehr: 390,1 Millionen Tonnen (2012: 398,7 Millionen Tonnen). Schienennetz: 33 505 Kilometer (2012: 33 505 Kilometer).

Quelle: ZDF (ots)

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