WSJ.de: Siemens-Großaktionär attackiert Konzernführung für Grabenkämpfe
Archivmeldung vom 29.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSiemens-Investor Union Investment hat das Management des Technologieriesen für die Umstände des anstehenden Führungswechsels scharf kritisiert. "Machtkämpfe verschärfen die Probleme von Siemens unnötig", sagte Fondsmanager Ingo Speich dem Wall Street Journal Deutschland. Die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken vertritt mehr als vier Millionen Siemens-Anleger und kontrolliert damit rund ein Prozent der Stimmrechte des Konzerns aus München.
Am späten Samstagabend hatte Siemens per Pressemitteilung angekündigt, dass der Aufsichtsrat Vorstandschef Peter Löscher voraussichtlich am Mittwoch ablösen werde. Nach einer neuerlichen Gewinnwarnung von Siemens in der vergangenen Woche hatte sich die Kritik an dem Manager verstärkt.
Fondsmanager Speich nannte die Siemens-Kommunikationspolitik "mehr als unglücklich". Es sei "ein beispielloser Vorgang, dass ein Aufsichtsratsbeschluss von dieser Tragweite schon vorher vom Unternehmen in einer Pressemitteilung" vorweggenommen werde.
Union Investment kritisiert das Siemens-Management schon länger. Auf der Hauptversammlung im Januar warfen ihre Vertreter den Führungskräften vor, den "schwerfälligen Tanker" erst zu spät neu ausgerichtet zu haben und führten "divergierende strategische Ansichten" innerhalb der Führungsriege als Gründe an. Den 70-Jährigen Chefaufseher Cromme forderte Fondsmanager Speich im Januar auf, mittelfristig über seine Nachfolge nachzudenken.
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Quelle: The Wall Street Journal Deutschland (ots)