Rettung der HRE könnte Steuerzahler erneut viele Milliarden kosten
Archivmeldung vom 03.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Rettung der Münchner Bank Hypo Real Estate (HRE) wird für die Steuerzahler voraussichtlich sehr viel teurer werden, als bisher bekannt. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, droht bei der staatlichen FMS Wertmanagement, der "Bad Bank" der HRE, ein Ausfallrisiko etwa 50 Milliarden Euro.
Auf diese Schätzung kam der Bankenexperte Dirk Schiereck auf der Basis des vertraulichen Abwicklungsplans der FMS Wertmanagement vom August 2010. "Verluste in der Größenordnung von 50 Milliarden Euro sind realistisch", sagte der Darmstädter Professor dem stern: "Ich glaube nicht, dass das weniger wird."
"Die Qualität des Portfolios ist erschreckend schlecht", fügte Schiereck hinzu. Das Bundesfinanzministerium ging bisher davon aus, dass die zu erwartenden Verluste der FMS Wertmanagement mit der bisherigen Rückstellungssumme von 3,87 Milliarden Euro abgedeckt seien. Dies entspreche dem Testat der Wirtschaftsprüfer, bekräftigte das Ministerium gegenüber dem stern.
Der bisher vertrauliche 378 Seiten umfassende Abwicklungsplan wurde noch von der HRE erstellt. Er führt die von der Bank an die FMS Wertmanagement zu übertragenden Kredite und Wertpapiere auf, unterteilt in 38 sogenannte Abwicklungscluster. Danach hält die FMS Wertmanagement eine Vielzahl risikobehafteter Anlagen, darunter Anlei-hen zur Absicherung des Hurrikanrisikos in Florida, umfangreiche Immobilienkredite im Raum Tokio und Anleihen zur Absicherung von US-Studentendarlehen. Überdies werden in dem Abwicklungsplan zwei Kreditlinien an Dubai World aufgeführt, eine Holdinggesellschaft des Golfstaates, die als Bauherrin einer gigantischen künstlichen Inselwelt bekannt wurde, ein Projekt, das inzwischen in finanzielle Schwierigkeiten geriet.
Quelle: stern (ots)