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Europa Konsumbarometer 2012: Europäische Mittelschicht ordnet Prioritäten neu

Archivmeldung vom 26.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: "obs/Commerz Finanz GmbH"
Grafik: "obs/Commerz Finanz GmbH"

Die unsichere Wirtschaftslage in der EU wirkt sich auf den Konsum der europäischen Verbraucher aus. Sie ordnen ihre Prioritäten neu und wägen zwischen Luxusartikeln und Notwendigkeiten ab. Diese Aussagen trifft das Europa Konsumbarometer 2012, eine Studie der Commerz Finanz GmbH. Im Fokus der aktuellen Studie steht das Verbraucherverhalten der europäischen Mittelschicht. "Die europäische Mittelschicht passt ihr Ausgabeverhalten an die neuen Bedingungen an", so Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement der Commerz Finanz GmbH. "Die Verbraucher sind aufmerksamer geworden und prüfen ihre Ausgaben genau. Lediglich für die Versorgung der Kinder nehmen die Eltern immer noch bereitwillig hohe Kosten in Kauf."

Besonders wichtig sind den Europäern eine gute Gesundheitsversorgung (57 %) und die Zukunft der eigenen Kinder (55 %). Während Ost- und Südeuropäer auf eine Steigerung ihres Lebensstandards hoffen, konzentrieren sich die Westeuropäer darauf, den Status quo zu halten.

Besonnener Konsum

In Zeiten der Krise fühlen sich die Europäer zum Maßhalten verpflichtet. Über die Hälfte der Befragten gibt an, im vergangenen Jahr ihren Lebensstandard gesenkt zu haben. In Deutschland musste dagegen nur ein Drittel der Bürger ihr Haushaltsbudget kürzen. Beim Konsum entscheiden die Europäer besonnen zwischen Luxusartikeln und Notwendigkeiten. Als Erstes wird bei Freizeitausgaben und Kleidung gespart. Ebenso werden langfristige Projekte, die mit höheren Investitionen verbunden sind, aufgeschoben oder nicht realisiert. Außerdem senken die Konsumenten ihre Alltagsausgaben, indem sie ihre Mobilität einschränken, Energie einsparen oder beim Essen Abstriche bei Abwechslung und Qualität machen. Am frustrierendsten empfinden die Konsumenten Einsparungen bei Nahrungsmitteln, da sie diese täglich spüren.

Fast jeder zweite Europäer (48 %) musste im vergangenen Jahr von einem geplanten Ferien- oder Reiseprojekt Abstand nehmen. Bei der Telekommunikation sparen die Europäer hingegen nicht. Ausgaben für Bildung und Gesundheit werden als Letztes angetastet. "Konsum hat immer auch symbolische und demonstrative Effekte", erklärt PD Dr. Berthold Vogel, Hamburger Institut für Sozialforschung und Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen. "Über Konsum kann man soziale Stärke zeigen, aber eben auch Schwächen offenbaren."

Investitionen in die Kinder sind Investitionen in die Zukunft

Geht es um das Wohl ihrer Kinder, spart die europäische Mittelschicht nicht. Für Ausbildung, medizinische Versorgung und neueste Trends greifen 70 Prozent der europäischen Eltern (Deutschland: 60 %) tief in die Tasche und nehmen dafür auch eigene Einschränkungen in Kauf.

Quelle: Commerz Finanz GmbH (ots)

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