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Thyssen-Krupp-Betriebsrat: Verluste in Übersee könnten gesamten Konzern gefährden

Archivmeldung vom 15.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Thyssen-Krupp, Willi Segerath, unterstützt den möglichen Verkauf der neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien. "Die Verluste in Brasilien und Alabama sind nicht zu amortisieren. Sie könnten nicht nur die Stahlsparte, sondern den gesamten Konzern gefährden", sagte Segerath den Zeitungen der WAZ Mediengruppe (Mittwochausgabe). Der Betriebsratsvorsitzende sprach von "Managementfehlern", die zu dem Desaster beim Stahlwerksbau bei Rio de Janeiro geführt hätten.

In dem möglichen Verkauf von Steel Americas sieht Segerath aber keinen Einstieg in den Ausstieg von Thyssen-Krupp aus dem Stahlgeschäft, über den immer wieder spekuliert wird. "Thyssen-Krupp ohne Stahl wäre wie ein Wohnzimmer ohne Sofa", sagte Segerath. Der Leitwerkstoff Stahl sei für den "wertstofforientierten Technologiekonzern" unverzichtbar. Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesiger hatte zuvor erklärt, der Vorstand habe entschieden, alle strategischen Optionen für die Übersee-Werke zu suchen. Möglich sei eine Partnerschaft oder ein Verkauf. Im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 hatten die Werke in den USA und Brasilien maßgeblich zum Nettoverlust von 1,8 Milliarden Euro beigetragen. Im laufenden Geschäftsjahr schrieb Steel Americas einen operativen Verlust von fast einer halben Milliarde Euro.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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