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Zeitung: Frauen in Deutschland zu wenig am Erwerbsleben beteiligt

Archivmeldung vom 12.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de
Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de

Frauen sind in Deutschland nach wie vor zu wenig am Erwerbsleben beteiligt. Dies geht aus dem neuen Fachkräfte-Fortschrittsbericht des Bundesarbeitsministeriums hervor, der der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Danach beläuft sich die Wochenarbeitszeit von Frauen mit Teilzeitjob im Durchschnitt auf 18,6 Stunden. Im EU-Vergleich sei dieser Wert nur in Portugal noch niedriger. Außerdem würde mehr als die Hälfte der nicht berufstätigen Mütter gerne arbeiten, "wenn geeignete Kinderbetreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden", heißt es in der amtlichen Analyse.

Den Bericht wird Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Mittwoch dem Kabinett vorlegen. Etwa jede fünfte Frau mit einem Teilzeitjob hat dem Report zufolge den Wunsch, ihre Arbeitszeit auszuweiten. Die Betreuungsangebote seien jedoch regional weiter sehr unterschiedlich: So gingen in Sachsen 80 Prozent der Schüler ganztags zur Schule - in Bayern nur gut elf Prozent. Positiv wird aber vermerkt, dass sich von 2005 bis 2012 die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen - gerechnet in Vollzeitstellen - um 1,78 Millionen erhöht hat. Es bestehe jedoch weiter "erhebliches Potenzial zur erhöhten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben". Besonders Frauen mit Migrationshintergrund könnten "bislang nicht in gleichem Maße vom Trend einer steigenden Erwerbsbeteiligung profitieren". Obwohl immer mehr ältere Menschen im Berufsleben bleiben, sieht das Ministerium bei den 60- bis 64-Jährigen noch Spielraum, "stärker zur Fachkräftesicherung beizutragen". Die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 55 bis 64 steigt seit Jahren, zuletzt lag ihr Anteil bei 64,1 Prozent in dieser Altersgruppe. Bei den 60- bis 64-Jährigen liegt die Quote mit 46,5 Prozent aber noch deutlich darunter.

In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass mit dem Wandel hin zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft die Beschäftigung von gering Qualifizierten in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Prozent gesunken sei. Fast jeder Siebte im Alter von 20 bis 64 Jahren habe 2012 allerdings noch keine abgeschlossene Berufsausbildung besessen. Dies gilt allein für 1,4 Millionen junge Erwachsene. Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss sei jedoch von 7,9 Prozent im Jahr 2006 auf 5,9 Prozent 2012 gesunken.

Insgesamt verzeichnet der Bericht bei den Bemühungen, mehr ältere Menschen, Frauen und Zuwanderer in den Arbeitsmarkt zu integrieren, "respektable Fortschritte". Besonders kleine und mittlere Unternehmen würden aber noch zu wenig tun, um die vorhandenen Potentiale auszuschöpfen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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